Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die Kämpfe auf dem serbisch-bulgarischen Kriegsschauplatz. 
537 
□□ 
als er aus rein politischen Gründen das Ge 
biet des Königreiches Serbien räumen muhte. 
Die Serben, weit davon entfernt, in irgend 
einer Dichtung vorzudringen, zogen sich im 
Gegenteil an mehreren Orten zurück. Alle Ge 
rüchte über Niederlagen verschiedener bulgari 
scher Abteilungen sind falsch. 
Im zweiten Drittel des Monats Juli waren 
die Operationen auf dem serbisch-bulgarischen 
Kriegsschauplatz nicht allzu energisch. Man kann 
zwar kaum davon sprechen, dasi eine Art Waf 
fenruhe eingetreten war, aber die bulgarische 
Armee scheint durch die Vorgänge an der ru 
mänischen und an der neuen türkischen Grenze 
gelähmt worden zu sein. Die Serben dürften 
durch die Anstrengungen der ersten Kriegstage 
derart erschöpft gewesen sein, das) ihnen eine 
gehung von pirot gegen Risch vorrückte, wurde 
nach einigen Kämpfen über die serbische Grenze 
zurückgeworfen. Der Feind muhte Orlow Kamen, 
Golache und Sveti Rikola bei pirot aufgeben. 
Auf seinem überstürzten Rückzüge zerstörte 
der Feind die dem Eisenbahn- und sonstigen 
Verkehr dienende Brücke in Sukovo südöstlich 
von pirot. Die Bulgaren versuchten sich bei 
Vcla Glawa, 35 Kilometer nordöstlich von 
Vranja, zu verschanzen, wurden aber von ser 
bischer Artillerie dezimiert. Die Serben nahmen 
eine grohe Zahl Bulgaren gefangen, die ser 
bische Uniform trugen. 
Die serbische Armee drang 20 Kilometer 
weit in bulgarisches Gebiet vor, schlug den 
Feind bei Bossilegrad und drängt ihn aus den 
Gcbirgsdesilecs gegen Küstendil zu, wo er sich 
□□ 
□□ 
□□ 
□□ 
Zerstörte Brücke über den Timok. 
pause wohl willkommen war. Am IS. Juli 
veröffentlichte das serbische prehbureau folgenden 
Bericht über die militärische Lage: 
Die Bulgaren dirigierten 2 Armeen in der 
Richtung auf Knjazevac, Zajecar und pirot- 
Risch in der Absicht, in serbisches Gebiet ein 
zudringen. Die eine Armee bestand aus 50 Ba 
taillonen mit 120 Kanonen unter dem Kom 
mando des Generals Kutintschew, die 2. (5. bul 
garische Armee) aus 56 Bataillonen mit 
120 Kanonen unter General petrow. Ihr Ver 
such gelang anfangs, während alle unsere Trup 
pen im Süden an der Bregalniha in Aktion 
waren. Rach einem vorübergehenden Erfolge 
wurden jedoch die bulgarischen Truppen von 
einem allgemeinen Zusammenbruch ereilt und 
endgiltig vom serbischen Boden verdrängt. 
Die andere bulgarische Armee, die mit Um- 
Balkankrieg. H. 
gegenwärtig verschanzt. Die serbische Armee hält 
nunmehr die ganze Wasserscheide der Dragowe- 
titza beseht. 
Die bulgarischen Truppen ziehen sich von 
Lgri palanka zurück. Die serbischen Truppen 
rücken erfolgreich südlich der Ouelle der Bregal- 
nitza in der Richtung auf Zarewo Selo vor; 
serbische Abteilungen besetzten Metzreni Kamen, 
östlich von Kotschana. Die Situation der bul 
garischen Armee läht sich solgendermahen 
charakterisieren: 
Im Süden entlang der Bregalniha und im 
Westen von der serbischen Ostgrenze durch die 
serbischen Truppen verdrängt, massiert sich die 
bulgarische Armee und verschanzt sich in dem 
engen Raume Küstendil-Dupniha. 
ss
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.