Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

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Der Fortgang der kriegerischen Operationen. 
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Die Brigade petew hält sich in ihrer Stel 
lung südlich von Lachna. 
Die Brigade RiKirow führt den ganzen 
Tag ein hartnäckiges Gefecht mit 4 griechischen 
Divisionen und behauptet ihre Stellungen. Die 
Griechen ziehen sich am Abend aus der un 
mittelbaren Rähe zurück. 
Die Brigade Kavarnaljew weist mit dem 
41. Regiment und 3 Kruppbatterien einen 
griechischen Angriff zurück und behauptet ihre 
Stellungen bei Smol. Das 42. Regiment zer 
stört den Übergang über den Vardar bei Gev- 
gheli und zieht sich in den Raum Tschugu- 
niha—Malowhi—Krehowo zusammen. Spät 
am Abend greift es die griechische Kolonne an, 
welche die rechte Flanke der Brigade Ribarow 
umgangen hatte. 
Um 8 Uhr abends Eintreffen des 51. Re 
giments von der 7. Division in Dojran. Der 
Kommandeur der 3. Division befiehlt dem Regi 
ment, am 4. Zuli früh morgens in Kilkifch zu 
fein. 
Der 4. Zuli war für die Bulgaren unglück 
lich. Schon um 5 Uhr früh begann das Gefecht 
auf der ganzen Linie. Tille Truppenteile be 
mühten sich, ihre Stellungen zu halten und die 
Angriffe des namentlich an Artillerie über 
legenen Gegners zurückzuweisen. Um 6 Uhr 
abends konnte die Brigade petew dem nicht 
mehr widerstehen; infolgedessen gab der Kom 
mandierende, um die Front des Heeres zu ver 
kürzen und die drei wichtigen Richtungen zu 
decken, folgenden Befehl: 
1. General Sarafow mit der 2. Brigade 
seiner Division und der Serresbrigade zieht sich 
in der Richtung nach Gorni poroi und von 
dort nach Demir Hiffar zurück, mit der Aus 
gabe, die Richtung nach Garni Dschumaja im 
Talweg der Struma zu sichern. 
2. Die Brigade Kavarnaljew zieht sich in 
der Richtung auf Dojran zurück, wo sie unter 
stützt von einer Brigade der 6. Division unter 
dem Kommando des Divisionskommandeurs 
General Tenew die Richtung Dojran—Strum- 
nitza zu decken hat. 
3. Die Brigade petew und die Brigade 
Drama hat die Verteidigung der Struma ein 
zurichten, um die Richtung nach Drama zu 
decken. Dieser Befehl wurde mit Einbruch der 
Rächt ausgeführt. 
Also ein zweifelloser bulgarischer Mißerfolg, 
der mit dem Zurückgehen der Truppen endete. 
Von griechischer Seite wurde offiziell über diese 
Kämpfe gemeldet: 
Das in der Gegend des Dorfes Likovan 
operierende griechische Armeekorps hat einen 
neuerlichen Sieg davon getragen. Der Feind 
ließ feine Stellungen auf der ganzen Linie von 
Lahana im Stiche, indem er in Unordnung 
floh und überall Kriegsmaterial, Munition und 
Waffen, darunter 1600 Gewehre, zurückließ. 
Die griechischen Truppen sehten dem fliehenden 
Feinde hart zu und griffen ein bulgarisches 
Bataillon an, welches sich von wilder Panik 
ergriffen, vollständig auflöste. 
Die Ostarmee setzt ihren Vormarsch auf die 
eroberten Stellungen von Lahana fort und er 
beutete 12 Kanonen und zahlreiche Munitions 
karren. Die gegen die Mitte der feindlichen 
Linie vorrückenden Truppen sahen mit Erstaunen 
eine große Zahl von Verteidigungswerken, 
welche die Bulgaren auf von Ratur aus starken 
Stellungen errichtet hatten. Die bulgarische Ar 
tillerie war durch Verschanzungen gedeckt ge 
wesen. Gefangene berichten, daß beträchtliche 
bulgarische Truppen aus dieser Position, von 
Panik ergriffen, vor dem griechischen Ansturm 
in Unordnung flohen. 
Die von überall kommenden Meldungen 
über neue Siege beweisen die vollständige Auf 
lösung der feindlichen Armee. 
Die nordwestlich von Kilkisch operierenden 
griechischen Truppen verfolgen den fliehenden 
Feind. Sie haben die Höhen von Jam beseht, 
von wo sie durch ein kräftiges Artilleriefeuer 
die Bewegungen des feindlichen J 5.000 Mann 
starken Korps zum Stillstände brachten. Die Bul 
garen ergriffen in voller Auflösung die Flucht. 
Eine andere feindliche Abteilung, die gegen 
Moravca flieht, wird von griechischer Kavallerie 
verfolgt. Eine halbe Eskadron, welche dem Gros 
der griechischen Kavallerie voraneilte, nahm 
100 Bulgaren gefangen und erbeutete eine 
Menge Waffen und Munition. 
Der Kommandant eines Kavallerieregiments 
telegraphiert: Es ist uns unmöglich, die Beute 
zu sammeln, da wir den Feind unausgesetzt 
vor uns herjagenl 
Das Korps, welches Lahana erstürmte, er 
beutete außer 15 Kanonen eine Menge Train 
wagen, und machte 200 Bulgaren, darunter 
1 Major und 2 andere Offiziere, zu Gefan 
genen. 
Der äußerste linke Flügel rückte unausgesetzt 
rasch vor, griff den Feind, der sich bei Matzu- 
kowo und Kalinowo stark verschanzt hatte, an, 
und warf ihn durch Bajonettangriffe. Der Feind 
floh gegen Stellungen, die von Kilkisch weit 
entfernt sind, von den Griechen verfolgt, die 
3 Feldgeschütze, 4 Munitionskarren und zahl 
reiche Gewehre erbeuteten. 
Ein in den Reihen der bulgarischen Armee 
dienender Soldat, der nach Kilkisch desertierte, 
berichtet, daß bloß in der Umgebung der Stadt 
6 bulgarische Nnfanterieregimenter (nämlich die 
Regimenter 14, 16, 24, 29, 32 und 41), im 
ganzen 24.000 Mann standen. An der ganzen 
Front der Linie von Kilkisch waren die Bul-
	        
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