Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Nuf dem griechisch-bulgarischen Kriegsschauplatz. 
die Kämpfe auf dem griechisch-bul- 
^ JkßJ/ garischen Kriegsschauplatz kam auf bul- 
garischer Seite, wie schon erwähnt, nur 
MJL die zweite Armee unter Generalleutnant 
Iwanow in Betracht. Diese zweite 
Armee bestand aus der 3. und 11. Division 
und war nach bulgarischen Angaben etwa 
28.000 bis 30.000 Gewehre stark. Die Armee 
zählte 140 Geschütze und 1500 Mann Ka 
vallerie, doch hatten die makedonischen Reiter 
schwadronen fast keine Pferde. 
Das griechische Heer hatte während des 
Krieges gegen die Türkei verhältnismäßig am 
wenigsten gelitten, die Truppenteile befanden 
sich deshalb in guter Verfassung. Die Kaders 
waren ergänzt. Bei Ausbruch des Bundeskrieges 
zählte das griechische Heer, gleichfalls nach bul 
garischen Angaben, 75.000 bis 90.000 In 
fanterie, über 300 Geschütze und 1200 Mann 
Kavallerie. Das griechische Feldheer war dem 
nach der zweiten bulgarischen Armee weit über 
legen. 
Die Stellung der beiden Gegner war beim 
Kriegsausbruch am 30. Juni folgende: 
Zweite bulgarische Armee. 
Am rechten Flügel: 
1. und 3. Brigade UI. Balkandivision mit 
6 Kruppbatterien (8 Bataillone und 36 Ge 
schütze) unter Oberst Kawarnaljew südlich von 
Dojran bei dem Dorfe Mladaja. 2 Bataillone 
sicherten den Abschnitt Dedeli—Mihalowo. 
2. Brigade III. Balkandivision mit 6 Schnell 
feuerbatterien (8 Bataillone und 24 Geschütze) 
unter Oberst Ribarow südlich von Kilkisch. 
Zentrum: 
1. Brigade XI. Division mit 3 Schnell 
feuerbatterien (7 Bataillone mit 12 Geschützen) 
unter Oberst petew. Sie war am Abend des 
2H. Juni- in Regowan eingetroffen und hatte 
den Abschnitt von der Höhe bei Kilkisch bis 
einschließlich Sarowo beseht. 
Zweitens die Brigade Drama und 3 Krupp 
batterien (6 Bataillone mit 18 Geschützen) 
unter Oberst petrow mit dem 7. Ersahregiment; 
sie hatte den Abschnitt von Sarowo bis zum 
Tachinosee besetzt. 
Am linken Flügel: 
Brigade Serres und die 3 Regimenter der 
XI. Division unter Oberst Delow (20 Batail- 
Balkankrieg. H. 
lone); sie hielt das Land östlich des Tachino- 
sees bis prawischte und der Bucht von Leftera 
beseht. 
Die Front der zweiten bulgarischen Armee 
war also bei Beginn des Bundeskrieges 130 
bis 140 Kilometer lang und erstreckte sich vom 
Vardar bis Leftera. 
Das griechische Heer hatte folgende Auf 
stellung. 
Am rechten Flügel: 
VII. Division (6 Bataillone, 6 Batterien) 
im Küstenland von der Struma bis zur Bucht 
von Leftera. 
Zentrum: 
1. I. und III. Division (13 Bataillone, 
18 Batterien) auf der Linie Güwesne—Sa 
rowo und weiter. Die Hauptkräfte zusammen 
gezogen an der Linie Lagadin—Sucho. 
2. Die mittlere griechische Gruppe, 31 Ba 
taillone, 27 Batterien zwischen Kilkisch und 
Saloniki. Am linken Ufer des Vardar. 
Am linken Flügel: 
Auf dem rechten Vardarufer von Gevgheli 
über Gümendsche bis Dautscha Teile der IX. 
Division, ferner die II. und die X. Division, zu 
sammen 17 Bataillone und 9 Batterien. 
Die Griechen hatten alle Übergänge über 
den Vardar von Gevgheli bis Dautscha be 
seht. Bei Beginn des Krieges nahm das grie 
chische Heer in seinen 3 Hauptgruppen vom 
Vardar bis Tachino eine Linie von 70 bis 
75 Kilometer Front ein. In Saloniki stand eine 
besondere Garnison. 
Die ersten Kriegsereignisse. 
In der Rächt zum 30. Juni oder vielmehr 
am Morgen des 30. Juni erfolgte der Zusammen 
stoß zwischen den beiden Armeen, der als Be 
ginn des Krieges angesehen werden muß. Die 
Bulgaren behaupteten, sie seien von den 
Griechen angegriffen worden; die Griechen be 
haupten, sie seien von den Bulgaren ange 
griffen worden. Der erste Zusammenstoß zeigte 
die zweite bulgarische Armee sehr auseinander 
gerissen mit einer Frontlänge von nahezu 
140 Kilometer zwischen Gevgheli und Kavalla. 
Einem bulgarischen Bericht zufolge, den der 
Sofioter Korrespondent der „Kölnischen Zeitung" 
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