Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die Petersburger Verhandlungen über den bulgarisch-rumänischen Konflikt. 
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nannten Aromunen oder Kutzowalachen, eine einschlägigen bedeutsamen Probleme zu be- - 
der verwickeltsten und schwierigsten. Sie ist leuchten. 
eigentlich die Hauptursache der Beteiligung des In Europa war man auf diese Probleme 
rumänischen Königreiches an der gegenwärtigen besonders seit 1905 aufmerksam geworden, als 
Balkankrise. Man kann die Politik Rumäniens es der rumänischen Diplomatie und den mit Ru- 
gar nicht würdigen oder wird sie sogar ungerecht mänien befreundeten Regierungen nach jahr 
beurteilen, wenn man sich nicht das Schicksal zehntelangen Bemühungen gelungen war, vom 
jener vom Hauptstamm der rumänischen Ration Sultan Abdul Hamid durch den Irade vom 
nördlich der Donau weit entfernten und vielfach 22. Mai des genannten Jahres eine Art von 
verstreuten Siedlungen vergegenwärtigt; diese Anerkennung der rumänischen Kutzowalachen 
werden infolge der Auflösung der europäischen als einer selbständigen Rationalität der euro- 
Türkei und der Ersetzung ihrer im ganzen doch päischen Türkei zu erwirken. Diese Angelegen 
duldsamen Herrschaft durch das Regime der in heit schien damals fast mehr kirchlicher als 
ihrem Selbstbewußtsein so sehr erhöhten ver- nationaler Art zu sein. Das hellenische patri- 
bündeten Königreiche in eine höchst unsichere archat in Konstantinopel leistete nämlich seit je- 
Lage kommen. Demnach ist die Schaffung eines her den Bemühungen der Kutzowalachen, trotz 
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Gilistria. 
selbständigen Albanien auch deshalb sehr 
wichtig, weil hiedurch ein bedeutender Teil jener 
rumänischen Volksinseln in eine vergleichsweise 
erträglichere und gesichertere politische Verfassung 
kommen könnte. Zur Beurteilung dieser Dinge 
kommt nun eine reichhaltiges und auf zahlreiche 
wichtige Einzelheiten eingehendes Buch eines 
durchaus sachkundigen Rumänen, des Herrn 
Alexander Rubin, Chefredakteurs der hiesigen 
„Jndependence Roumaine" sehr gelegen, worin 
mit ebenso viel Missen als nationalpolitischem 
Eifer für die bedrängten Volksgenossen in den 
nunmehr politisch neu zu organisierenden ehe 
mals türkischen Gebieten eingetreten wird. Rach 
folgend wird ein Teil der tatsächlichen An 
gaben dieses dankenswerten Beitrages zur 
Balkankunde und Balkanpolitik benützt, um 
unter Heranziehung sonstigen Materials die 
ihres orthodoxen Glaubens als selbständige 
Rationalität in der Türkei aufzutreten, einen 
womöglich noch schärferen, leidenschaftlicheren 
Widerstand, als dieses Patriarchat bisher den 
ähnlichen, mehr oder minder erfolgreichen 
Versuchen der Serben und Bulgaren entgegen 
gesetzt hatte. 
Erst gelegentlich dieses rumänischen Erfolges 
und der sich daran knüpfenden lebhaften Er 
örterungen in der europäischen und balkan 
ländischen Presse erweckte dieser Ableger des 
rumänischen Volkstammes im Mesten der 
europäischen Türkei auch außerhalb der Balkan 
halbinsel größere Aufmerksamkeit. In Rumänien 
selbst widmete man dem Brudervolks in der 
europäischen Türkei allerdings, wie bereits er 
wähnt wurde, schon seit langem ein liebevolles, 
opferfreudiges Interesse. Bereits im Zähre 1365
	        
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