Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die panslawistische Propaganda in Außland. 
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assimilieren, welche sich innerhalb der vor 
35 Jahren festgestellten Grenze Montenegros 
befinden. 
Weiter heißt es in den Mitteilungen: König 
Rikolaus hat gegen die übernommene Ver 
pflichtung gehandelt, Rußland im Falle eines 
Krieges zu verständigen und seine Zustimmung 
zu erlangen. 
Dessenungeachtet lieh der Kaiser seine groß 
herzige Hilfe, indem er der montenegrinischen 
Bevölkerung Unterstützungen bewilligte. Rls die 
Frage von Skutari gelöst war, wurde der 
König freundschaftlich verständigt, unter Hinweis 
auf die schwere Verantwortlichkeit, die er auf 
Hoffnung, daß Montenegro in seinen hart 
näckigen Bemühungen innehalten und die Unter 
werfung unter den Willen Europas, der durch 
die imposante Entfaltung der Flottenmacht unter 
stützt wird, als für seine Eigenliebe genügend 
betrachten wird. In diesem Falle wird Europa 
die Mittel zu finden haben, um die Lage des 
montenegrinischen Volkes, das durch die unge 
heueren Opfer bei der Belagerung von Skutari 
niedergedrückt ist, zu erleichtern. 
Die kaiserliche Regierung kann ihre oberste 
Verantwortlichkeit vor dem russischen Volke nicht 
aus den Rügen verlieren, die die Pflicht in sich 
schließt, keinen Tropfen russischen Blutes ?u 
Die internationale Blockadeflotte vor Nntivari. 
sich nehme, im Falle der Fortsetzung des 
Widerstandes. Sodann erhielt er den Rat, sich 
dem Vorwurfe der Verfolgung persönlicher 
Zwecke, die die Montenegriner zu unnützem 
Blutvergießen verurteilen, zu entziehen. 
Diese Schritte bei König Rikolaus sind 
fruchtlos geblieben. Es ist klar geworden, daß 
er seine Berechnungen auf eine Einmischung 
Rußlands und der Großmächte, sowie auf einen 
europäischen Krieg gründet. 
Die russische Regierung konnte daher nicht 
widerstreben, daß Maßnahmen getroffen werden, 
die nach der Weigerung des Königs Rikolaus 
sich dem Beschluß der Mächte zu unterwerfen, 
notwendig geworden waren. 
Die kaiserliche Regierung verliert nicht die 
vergießen, wenn es nicht die Interessen ches 
Vaterlandes erheischen. Rußland, die große 
orthodoxe, slawische Macht, würde es niemals 
an der Hilfe und an Opfern für seine Brüder 
fehlen lassen, aber diese ihrerseits haben die 
Pflicht, an die sie unsere Presse nicht immer zu 
erinnern weiß, vor allem die Ratschläge zu 
achten, mit denen Rußland keinen Mißbrauch 
treibt, und dessen eingedenk zu sein, daß, wenn 
wir auf ihre Erfolge stolz sind, diese nicht 
hätten erreicht werden können ohne Rußland, 
das ihnen das Leben gegeben hat und das 
ihnen nach wie vor nötig ist in Freude wie in 
Leid, insbesondere für die gegenseitige Ver 
söhnung, außerhalb deren diese Völker weder 
Macht noch Kraft gewinnen können.
	        
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