Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

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Beschluß einer Zlottendemonstration in den montenegrinischen Gewässern. 
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Antivari gehörte im Mittelalter den Vene 
zianern, fiel 1573 an die Türkei, wurde 1649 
von den Venezianern unter Leonardo Voscolo 
und 1717 abermals von den Venezianern an 
gegriffen und belagert, konnte jedoch nicht Mück 
erobert werden. 1877 wurde es unter dem jetzi 
gen König Vikolaus von den Montenegrinern 
nach längerer Belagerung, bei welcher ein großer 
Teil der Stadt zerstört wurde, den Türken ent 
rissen und 1878 durch den Berliner Vertrag 
Montenegro zugesprochen. 
Ungefähr 22 Kilometer südlich von Antivari 
kehr mit Italien wird durch die Gesellschaft 
„puglia" aufrecht erhalten. 
Dulcigno gehörte bis zum Ende des 12. Jahr 
hunderts zum byzantinischen Aeiche, das es an 
die Serben verlor. 1421 wurde es venezianisch 
und fiel 1571 an die Türkei. Jm Januar 1878 
wurde es von den Montenegrinern unter dem 
jetzigen König Mkolaus im Sturm genommen, 
im Berliner Frieden ursprünglich der Türkei 
zurückgegeben, aber dann statt des Gebietes 
von Gussinje und plava den Montenegrinern 
wieder zugesprochen. Es gelangte aber wegen 
Cattaro mit der Straße nach Cetinje. 
liegt die zweite montenegrinische Hafenstadt 
Dulcigno. Die hohen Stadtmauern und das 
ungefähr 60 Meter hoch auf einer Anhöhe 
oberhalb der Stadt gelegene halbverfallene 
Kastell geben ihr ein pittoreskes Ansehen. Die 
Zahl der meist albanesischen Einwohner beträgt 
etwa 5000 Seelen. Der Handel ist gering, be 
sonders seitdem die Bojana reguliert wurde und 
so der Verkehr nach Skutari fast ausschließlich 
diesen Weg geht. Die Aeede von Dulcigno 
laufen ebenso wie die von Antivari die Schiffe 
des österreichischen Lloyd Meimal wöchentlich 
an. Auch Schiffe der Ungaro-Eroata verkehren 
dort, und Mar fünfmal im Monat. Der Ver 
des Widerstandes der albanesischen Liga erst 
nach einer Flottendemonstration der Großmächte 
im Jahre 1880 dauernd in montenegrinischen 
Besitz. 
In der gemeinsamen Flottendemonstration 
konnte man ein Zeichen für die Einmütigkeit 
der Mächte erblicken. Aber wenn man näher 
zusah, zeigte sich, daß es mit dieser gemeinsamen 
Demonstration vor Antivari und gegen Monte 
negro eine ganz eigentümliche Bewandtnis hatte. 
Kurz herausgesagt: Die Anwesenheit der eng-
	        
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