Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

in. Teil. 
Der Wiederausbruch des Krieges. 
standen 
' m 3. Februar, nachmittags 7 Uhr, war 
der Maffenstillstand abgelaufen, das 
Morden sollte auf der ganzen Linie 
wieder beginnen. Vor Tschataldscha 
sich die bulgarische und die türkische 
Armee gegenüber, Adrianopel, das sich so helden 
haft gehalten, war von den Bulgaren zerniert, 
die Griechen, die sich zwar 
dem Maffenstillstand nicht an 
geschlossen hatten, aber doch 
die Operationen während der 
Friedensverhandlungen nicht 
allzu eifrig gefördert hatten, 
standen vor janina, und 
Montenegro muffte die Be 
lagerung von Skutari wieder 
aufnehmen, die zwar nie ganz 
geschwiegen Hatte, weil die 
Belagerten sich nicht an den 
Maffenstillstand kehrten, die 
aber doch erst seht wieder mit 
voller Kraft und verstärkt durch 
die Serben beginnen konnte. 
Der Tod griff nach neuer 
Beute, die ihm der Länder 
hunger der Balkanverbündeten 
und insbesondere Bulgariens 
zutrieb. 
Die Belagerung von 
Adrianopel. 
General 9wanow, bulgarischer Oberbefehls 
haber vor Adrianopel. 
Zunächst wurde die Beschieffung von Adria- 
nopel wieder aufgenommen. Aus Sofia, 
3. Februar, wurde authentisch gemeldet, daff 
um 8 Uhr 7 Minuten abends die Kanonade 
von Adrianopel begonnen habe. Der eiserne 
Ring, der sich um die Festung zog, begann zu 
sprechen und Tod und Verderben über Stadt 
und Festung zu werfen. 
Ilm 4. Februar wurde aus Sofia berichtet: 
Die Kanonade vor Adrianopel währte 
gestern bis 11 Uhr nachts; ihr folgte heftiges 
Gewehrfeuer zwischen den Vorposten bis 4 Uhr 
morgens, um welche Zeit das Bombardement 
neuerdings begann. 
Die Beschieffung dauerte untertags fort. 
Hier eingetroffene Meldungen aus Mustapha 
Pascha besagen, daff der Miderstand der Türken 
vorläufig schwach und ein Brand in Adrianopel 
bemerkt worden sei. 
Von Tschataldscha und Gallipoli fehlen 
authentische Vachrichten, doch soll vor Tschatal 
dscha auch bereits gekämpft 
werden, jedenfalls wird be 
sonders die Beschieffung von 
Adrianopel forciert. 
Man hofft, daff spätestens 
in 7 Tagen die Kapitulation 
erfolgt. 
Die hiesige Bevölkerung 
begrüffte mit Genugtuung den 
Miederbeginn des Krieges, da 
sie überzeugt ist, daff dem 
raschen Falle von Adrianopel 
ebenso rasch der Friede und 
die endliche Vuhe folgen wird. 
Ein in Konstantinopel aus 
gegebenes Eommunique be 
stätigte, daff die Bulgaren am 
3. Februar abends auf der 
Ost- und Südseite der Festung 
Adrianopel das Artillerie- und 
Infanteriefeuer und das Bom 
bardement der Stadt eröffnet 
hatten. Die türkischen Truppen 
hieff es, erwidern mutig das 
Feuer. 
Die ersten Kämpfe vor Adrianopel nach dem 
Miederausbruch des Krieges schilderte der auf 
bulgarischer Seite stehende Kriegsberichterstatter 
der „Kölnischen Zeitung" folgendermaffen: 
Montag, 3. Februar. Vebel, laue Frühlings 
lust. Mohlgemut, wie bulgarische Soldaten es 
immer sind, zieht ein Haufen Kriegsvolk des 
Zaren der Bulgaren nach Vörden. Das blaue 
Agäische Meer bleibt hinter uns, die Vichtung 
des Marsches deutet auf die bulgarische Hei 
mat, aber es scheint, daff noch manche Prüfung 
wartet, bevor die munteren Burschen ihre
	        
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