Volltext: Illustrierte Geschichte des Balkankrieges 1912 - 13 Zweiter Band (Zweiter Band / 1914)

Die weiteren Kriegsereignisse )ur See während der Friedensverhandlungen. 
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18. Januar lief die türkische Flotte aus den 
Dardanellen aus, um den „Averoff" in der 
Bai von Mudros zu überraschen. Sie bemerkte 
ihn in einer Entfernung von ic> Meilen auf 
offener See. Me es heißt, war die griechische 
Flotte von dem Nuslaufen der türkischen durch 
einen russischen Warendampfer benachrichtigt 
worden. Die Panzerkreuzer „Haireddin Barba 
rossa" und „Torgut Aeis" eröffneten auf eine 
Distanz von 8 Meilen das Feuer. Ein Geschoß 
des „Averoff" traf den „Haireddin Barbarossa". 
Das Geschoß schlug im Speisesaal der Offiziere 
auf, wo es explodierte. Eine Anzahl Matrosen 
Zerstörer gingen sodann zu einem allgemeinen 
Angriff über und schlugen die griechischen Tor 
pedoboote in die Flucht. Die türkischen Panzer 
schiffe kehrten hierauf in den Eingang der 
Dardanellen zurück. Außer auf dem „Haireddin 
Barbarossa" hatten die Türken keine Toten 
oder Verwundeten an Bord. 
Eine weitere Meldung aus Konstantinopel 
besagte: 
Den Blättern zufolge sind in dem See 
kampfe am 18. Januar 4 Offiziere und 
78 Matrosen vom Panzerkreuzer „Haireddin 
Barbarossa" verwundet worden. Außerdem 
Die „Hamidijeh" vor Syra. 
und einige Offiziere wurden hierbei getötet oder 
verletzt. Die Explosion verursachte einen Brand, 
der jedoch bald gelöscht wurde. Vach der 
Explosion unterbrach der „Averoff" auf 20 Mi 
nuten sein Feuer. Inzwischen hatte der „Torgut 
Aeis" an der Seite des „Haireddin Barba 
rossa" Aufstellung genommen und beide Schiffe 
eröffneten ein Feuer gegen den „Averoff", gegen 
den sie die Breitseiten abgaben. Man bemerkte 
bald eine große Bresche am Hinterteil des 
„Averoff", dessen Hauptmast umstürzte. Während 
dessen griff der Panzerkreuzer „Messudijeh" die 
griechischen Torpedoboote an, denen er großen 
Schaden zufügte. Die türkischen Torpedoboot- 
Balkankrieg. II. 
fanden 4 Offiziere und 27 Soldaten den Tod. 
Der Sultan hat den Verwundeten seine Grüße 
übermittelt und ihnen Geschenke überreichen 
lassen. Alle verfügbaren Werkstättenschiffe sind 
von hier in die Dardanellen entsendet worden, 
um die Schäden, die der „Haireddin Barbarossa" 
in jenem Kampf erlitt, auszubessern. Diese sind 
übrigens solcher Vatur, daß die Einstellung ins 
Dock nicht notwendig wurde. 
Auf türkischer Seite maß man sich also den 
Sieg bei und behauptete, die gegnerischen Schiffe 
seien schwer beschädigt worden. Ein unparteiischer 
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