Volltext: Neue Wiener Localfresken

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Deutschland in allen Richtungen, um die Künstler zur 
schnellern Fertigung anzutreiben." 
Ja, ja, der wunderliche Mann, Du selbst, mein lie¬ 
ber Hiller! Was hast Du Dir da Alles aufheften lassen? 
Hattest Dn nur überhaupt beherzigt, was Dir der Hof- 
secretär Armbruster, nachdem er Dein Mauuscript gelesen, 
in so wohlwollender Meinung geschrieben. Gewiß, auch 
der Leser wird uns Recht geben, wenn er nachstehendes 
Billet gewürdigt hat. „P. P. Ich übersende Ihnen hier, 
mein lieber Hiller, die Abschrift des Aufsatzes, den ich so 
eben im neuesten Blatte der Zeitung sür die elegante 
Welt gesunden habe. Mit ganzem Herzen stimme ich in 
S turn en s Bemerkungen und Empfindungen ein. Zufällig 
las ich vor einigen Tagen Ihre Selbstbiographie die mit 
Ihren Gedichten erscheinen soll. Als Mann, der die Men¬ 
schen kennt, muß ich Ihnen die Bemerkung machen, daß 
ich besorge, Sie werden durch die allzu offene Darstellung 
mancher Auftritte, und durch einige zwar sehr naive aber 
leicht mißdeutbare Urtheile, hier und da — wo nicht 
Feinde sich machen, aber doch Freunde verlieren. Wie ganz 
anders erscheinen die Dinge gedruckt, als in mündlicher 
Erzählung, im traulichen Kreise. Sie sind ein guter 
Mensch, und in meinen Augen ist das mehr als ein gu¬ 
ter Dichter, was Sie werden können, wenn Ihre 
schönen Anlagen cultivirt werden. Dem guten Menschen 
also, möchte ich diese Lehre geben: Halten Sie nicht Al¬ 
les, was Ihnen auf Ihrer Wanderung aufstößt, für wür¬ 
dig, dem großen, scharf und streng urtheilenden Publikum 
vorgelegt zu werden. Noch weniger schreiben Sie Alles
	        
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