Volltext: Neue Wiener Localfresken

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der Kunst, von Menschenhänden ausgegraben. Die Aus¬ 
führung dieses riesenhaften Geschäftes haben wir dem 
Freyherrn Ferdinand Albrecht von Hoyos, Stifter der 
noch blühenden jüngern gräflichen Linie Hoyos zu danken. 
Er war ein gelehrter Mathematiker, hatte in den Nie¬ 
derlanden die Wasserbaukunst erlernt und geübt, und war 
1593 Oberstkämmerer und geheimer Rath Kaiser Rudolph II. 
welcher ihm unter Andern, verschiedene Liegenschaften darun¬ 
ter Persenbeug käuflich abgetreten. Unter der Leitung, und 
versteht sich, auch nach dem Plane dieses verdienten Mei¬ 
sters kam jenes gewaltige Werk zu Stande. 
Es war auch hohe Zeit zu dieser Maßregel, denn 
schon in den letzter» Jahren der Regierung Maximilians II. 
(fl 576) hatte die Donau gedroht, sich nördlich zuwenden, 
wodurch denn nicht nur die ganze Gegend des Marchfelds 
der größten Gefahr ausgesetzt gewesen, sonder» dem Han¬ 
del und der Approvisioniruug Wiens ein unermeßlicher 
Nachtheil widerfahren wäre. Am äußersten Ende der Bri¬ 
gittenau also wurde ein Durchschnitt bis zu den Wällen 
der Stadt gezogen, um den schiffbaren Arm von Nußdors 
an zu bilden. Daß späterhin häufig und auf verschiedene 
Weise zeitweilig nachgeholfen werden mußte, mag sich von 
selbst verstehen, z. B. unter der großen Theresia durch die 
Bauten bey Langenzersdorf, und erst vor wenigen Jahren 
mittelst des Nnßdorfer-Dammes. 
Anderthalb Jahrhunderte vor der Regulirung durch 
den Freyherrn v. Hoyos machte sich Caspar Hartneid, ein 
Augsburger, anheischig, eine unmittelbare Wasserstraße nach 
Wien von Döbling aus mit voller Strömung herzustellen,
	        
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