Volltext: Neue Wiener Localfresken

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Autor dem größern Lesepublicum, nahmentlich dem wie¬ 
nerischen, für welches er doch ein besonderes Interesse ha¬ 
ben sollte, sehr wenig, ja man mochte sagen, fast gar¬ 
nicht bekannt. Das muß man in der That bedauern; aber 
es läßt sich nichts thun, als etwa eine kleine Anregung 
machen, wie die gegenwärtige. Wer sich etwa „verführen" 
läßt, den Suchenwirt zu kaufen, der wird es nicht be¬ 
reuen, nähmlich, wenn er ihn auch liest. Und da möch¬ 
ten wir empfehlen, zuerst allerdings die Einleitung, nach 
ihr aber, gleich die, Seite 173 beginnenden Anmerkun¬ 
gen zu lesen, dann erst den Dichter selbst. 
Suchenwirts Todesjahr wird verschieden angegeben. 
Der sonst sehr genaue Wachler in seinem Lehrbuch der 
Literaturgeschichte (1830, Seite 230) sagt: starb nach 
1394; nach Primisser überlebte er Albrecht III., der 
1395 gestorben; unsre National-Encyklopädie sagt: um 
1386. Nimmt man aber an, daß der Wiener-Spruch- 
dichter Heinrich der Teichner (der auch noch seinen Pri- 
miffer erwartet, und für den indeß der beklagenswerthe 
sonst durch Wissen, Talent und Fleiß so achtbare Schottky 
irgend in den Wiener-Jahrbüchern Verdienstliches gethan) 
im Jahre 1400 das Zeitliche verlassen, so muß Suchen¬ 
wirt noch nach diesem Jahre gelebt haben, da er eine so 
bewegte Lobrede auf diesen seinen geliebten dahin geschie¬ 
denen Freund geschrieben, die Primisser auch (Seite XII) 
heraus hebt. 
Die dem Primisserschen Suchenwirt zum Grunde lie¬ 
gende Handschrift war damahls das Eigenthum des Herrn 
Georg Grafen von Thurn, nachdem sie zuletzt ein Be-
	        
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