Volltext: Amtliches Handbuch der oberösterreichischen Landes-Handwerker-Ausstellung

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aus dein Jahre 1666 ist in typischer Weise mit zierlichen Emblemen 
aus getriebenen: Silberblech ringsum reich behängt, von denen über- ! 
dies noch zahlreiche dünne silberne Münzen baumeln, so daß das : 
Gesäß bei jeder Bewegung ein anmutiges Schellengeläute vollführt; ? 
die blumige Bekrönung des Deckels läuft in eine Darstellung des z 
Zunftpatrons, des heiligen Georg, aus. 
Im Zusammenhange mit : 
diesen Zunfthumpen und Trink 
gesäßen aus Metall mögen die ; 
Majolika-Krüge erwähnt : 
werden, welche zunstmäßige : 
Darstellungen oder Em 
bleme ausweisen; die edelsten ? 
unter ihnen sind Gmundener ! 
Fabrikate aus der Mitte des ! 
18. Jahrhunderts; sie zeigen gewöhnlich einen Landwerker bei 
der Arbeit, zum Beispiel ein Lenkelkrug aus Steyr einen Steyrer ! 
Messerschleiser, der in der Tracht des 18. Jahrhunderts am 
Schleifstein sitzt; ein anderer ist mit der Darstellung eines 
Schusters in der Werkstatt, ein dritter mit einer Reihe von Bildern 
verschiedener Landwerker geschmückt. Eine eigene Gruppe bilden 
die Spottkrüge auf die Schneider, mit mitunter sehr derben Male- : 
reien und Versen. Au den harmlosesten gehört der kleine, bauchige - 
Gmundener Krug vom Anfang des 19. Jahrhunderts mit der 
Darstellung eines Schneiders, der auf einem Ziegenbock zur Lölle ! 
fährt, wobei aus seinen: platzenden Rucksack die gestohlenen Flecke 
stieben, darüber die Verse: „Der Flök hab ich zu vill gestoln, j 
drum thuet mich iezt der Geißbock holn." Daneben gibt es Krüge 
mit der Malerei der Zunftembleme und wohl auch der Bruderschafts- 
Patrone ; seltener sind solche Darstellungen auf Gläsern; doch besitzt : 
das Museum in Linz einen sehr wertvollen Glasbecher aus dem 
Jahre 1685, der mit dem Bäcker-Zunftwappen (Brezeln, Wecken 
und Semmeln), von einer Krone bekrönt, und mit dem Brustbild ! 
Zunfttrinkgefäß der Schuster von 
Schärfling in Form eines Zinnschuhs.
	        
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