Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

Kloster Gaspoltshofen (vulgo Krankenhaus). 
Im Jahre 1865 kaufte die Jmlingerin in Felling (Bal- 
dinger Mutter) das Hafnerschusterhäusl in Gaspoltshofen und 
ließ es zu klösterlichen Zwecken umgestalten. 
Seit dem Jahre 1865 wirkten die Barmherzigen Schwe- 
stern in Gaspoltshofen Nr. 3 im Dienste der Armen und alten 
Leute, besonders aufopfernd bei Kranken. Auf Grund des Ver- 
träges vom 7. November 1867 erhielt die Theresia Baldinger 
(als Ordensschwester „Kleofa") das Alleineigentumsrecht des 
Hauses Nr. 3,* welches seinerzeit „Hafner bei der Kirche" hieß. 
Aus Grund des Kaufvertrages vom 14. Mai 1875 wurde das 
Eigentumsrecht zugunsten der Kleofa, weltlich Theresia Bal¬ 
dinger, auch ans dem Hause Gaspoltshofen Nr. 6* (Stögmair- 
Sölde oder Quirchmahr) einverleibt. Schwester Cleopha wurde 
im Jahre 1899 bei Gelegenheit einer Visitation durch den neuen 
Superior Seybald abgesetzt und nach Linz gebracht. Aus Be- 
sorguis, die Kapitalien (7700 sl.), die teils von Wohltätern 
stammten, könnten auf die Barmherzigen Schwestern übergehen, 
gab genannte Schwester diese Gelder dem Pfarramte Gafpolts- 
Hofen zur Aufbewahrung. Nach ihrem Willen sollten Hans und 
Geld der Gemeinde Gaspoltshofen zu wohltätigen Zwecken 
zufallen. 
Auf Grund des Kaufvertrages vom 6. März 1900 wurde 
das Eigentumsrecht der Häuser in Gaspoltshofen Nr. 3 und 
Nr. 6 auf das kirchliche Armen-Jnstitut Gaspoltshofen ein- 
verleibt. Mit 1. April 1900 übernahmen die Tertiarschwestern 
diese Gebäude als Filiale. Die Kinderbewahranstalt wurde im 
Jahre 1903 auf dem Hause Nr. 6 errichtet. Nach Ausbruch des 
Krieges wurde sie im Jahre 1915 wieder geschlossen. An ihrer 
Stelle wurden bis zum Kriegsende Knaben vom Liebeswerke in 
Linz aufgenommen. Der Pfleglingsstand des Greisenasyls ist 
um 15 Personen herum, denen vier Schwestern und öfters eine 
Kandidatin die Pflege erweisen. Gesundheit bis in das höchste 
Alter ist fast allen Pfleglingen beschieden, Marasmus senilis 
die gewöhnliche Todesursache. Seit 1914 ist die Oekonomie 
(e. 12 Joch) in Verpachtung gegeben. Die zweckdienlichen Daten 
* Haag a. H. Grundbucheinlage 30 u. 33. 
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