Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

sein, wurde 1785 nicht außer Gebrauch gesetzt, sondern war 
noch bis in die Zeit 1880 bis 1890 bestehend. An den Fasten- 
sonntagen wurde der Kreuzweg prozessionsweise besucht. Wegen 
Schwierigkeiten der Renovierung wurden Stations- nnd 
Kreuzkapellen c. 1890 demoliert und so ein Stück alter religiöser 
Pietät wohl ohne Notwendigkeit geopfert. 
Von der Josefinischen Zeit ist noch zu melden, daß 1785 
die Auspsarruug von Höft, Unterhöftberg und Ofenlueg nach 
Aistersheim durch die Landesregierung beantragt wurde. 
Wahrscheinlich hat das Widerstreben von Gaspoltshosen die 
Durchführung verhindert. Auch zur beantragten Anspfarrung 
von Elbenberg nach Atzbach kam es 1785 nicht. 
Vorübergehende, aber an sich bedeutende Aendernng hat 
der Frieden von Schönbrunn 1809 nach dem unglücklichen 
Kriege Oesterreichs gegen Napoleon gebracht. Oesterreich 
mußte unter anderem auch das Juuviertel und einen Teil des 
Hausruckviertels an Frankreich abtreten (14. Oktober 1809). 
Was Gaspoltshosen anbelangt, so verlief die Grenze in fol- 
gender Weise: Von Gallsbach, das bayrisch wurde — das 
Gebiet wurde nämlich 1810 (17. September) an Bayern über- 
lassen —, ging die Grenze zwischen Tanhos und Schlatt 
östlich von Meggenhosen und Psarrhosberg auf die Höhe des 
Hartwaldes, ließ Unterhöftberg auf bairifcher Seite liegen, 
durchquerte Oberhöftberg derart, daß das Bauernschuster- 
Anwesen bairisches Grenzamt war, und verlief von der 
Höft(berg)erleiten zwischen Aich und Fading an den Bach, 
erreichte den Jnnbach bei der Hammermühle. Fortab hielt 
sich die Grenze am Jnnbach bis Jeding, wo die Straße die 
Grenze zwischen Bayern und Oesterreich bildete, in dem ganzen 
Verlause nach Niedertalheim. Da durch die Grenze besagter 
Ort in eine bairische und österreichische Hälfte geteilt wurde, 
errichteten die bairifcheu Pfarrholden ein eigenes Gasthaus 
in ihrer Ortsmarknng ein. Von Niedertalheim verlief die 
Grenze an der Straße bis Schwanenstadt, das noch bairisch 
wurde. Ager und Attersee bildeten die oberen Landesgrenzen. 
Da durch diesen Grenzverlauf größere Teile des Pfarrgebietes 
von Gafpoltshofen abgesperrt waren, so mußte eine neue Zu- 
teiluug erfolgen. Gafpoltshofen selbst gehörte zur Erzdiözese 
Salzburg. Die Ortschaften Oberhöftberg, Banmgarting, 
Hinterleiten, Moos, Pngram, Fading, Niederbauern und 
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