Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

gebrauch wird eigens bemerkt. Das Kreuzzeichen stand in 
geachteter Uebung. Man kann sagen, das religiöse Leben war 
in originellster Blüte. St. Severin war eine Lichtgestalt in 
unserem Lande, wie wir sie später, wenn auch große Männer 
und gefeierte Heilige sich im Lande fanden,* in dieser Größe 
und eigenartigen Wirksamkeit nie mehr finden; er kann wie 
kein anderer den Begriff „Apostel" von Norikum für sich 
beanspruchen. Wegen Abtransport seines Leichnams und der 
nachfolgenden Vergessenheit ist St. Severins Name nicht mehr 
volkstümlich geworden. 
Nach dem Abzüge der Romanen unter dem Grasen 
Pieriu8 stürmten die germanischen Völkerstämme wie die Wasser- 
wogen auf ein sinkendes Wrack über unser Land herein, nur 
vereinzelt waren noch romanische Volksreste auf Besitzungen. 
So werden noch zur Zeit des hl. Rupert (6. Jahrh.) in der 
Gegend von Bachmanning romanische Ansiedler (Walchen) 
ausdrücklich angeführt.** 
Welche Völker unser Land durchzogen, läßt sich nicht er- 
schöpfend darstellen, weil die geschichtlichen Quellen sehr 
mangelhast find; wir wissen Hernler, Rugier, Ostgoten und 
Alemannen. 
* Leben und Wirksamkeit von ungefähr 70 Heiligen läßt sich in 
unserem engeren Heimatlande geschichtlich nachweisen, wie ein beim Verfasser 
anfliegendes Manuskript dartut. 
** Huber, Geschichte der Einführung des Christentums I. Bd. S. 39?. 
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