Obmanne und Herr Joh. Bachinger zum Obmann-Stellvertreter
gewählt. Als Vorstandsmitglieder wurden die Herren K. Klin-
ger, I. Oberndorfer und Karl Mayer wiedergewählt.
Der Aufsichtsrat wurde fast zur Gänze neugewählt, zum
Vorsitzenden wurde bei der Konstituierung Herr Pfarrer Stelz-
Hammer und Herr Franz Kiener-Bachmqnning zu dessen Stell-
Vertreter gewählt. Die Erwartung, daß es den neuen Funk-
tionären nun gelingen werde, die Anlieferung rasch zu heben,
schien sich nicht erfüllen zu wollen, der Kampf, den die Genossen-
schast nach innen und außen zu führen hatte, war ein zu schwerer,
um so schnell zum Siege gelangen zu können. Erst gegen Ablauf
des Jahres 1913 zeigte sich langsam eine Besserung, die Anliefe-
rung bei den bisherigen Mitgliedern begann zu steigen und dort
und da meldeten sich neue. Das Jahr 1914 brachte der Genossen-
schaft ungeahnten Aufschwung, die Zahl der Mitglieder war bis
Ende Juli auf 241 angewachsen. Der Zuwachs an Mitgliedern
während des Krieges war ganz unbedeutend, nur neun Neu-
beitritte waren noch zu verzeichnen. Rasch aber sank die An-
lieferung herab, anfänglich war der nicht geringe Eigenverbrauch
für die eingerückten Angehörigen in den Garnisonen ein nicht
unbedeutender; ganz riesig sank aber die angelieferte Menge bei
kurzer Wirksamkeit der Zwangswirtschaft und der amtlichen
Höchstpreise. Der Schleichhandel bemächtigte sich wohl keines
Nahrungsmittels so schnell und nachhaltig wie der Butter und
der Eier. Als beim Zusammenbruch Ende 1918 auch das Ansehen
der Staatsgewalt wesentlich herabsank, ging die Menge der ein-
gelieferten Konsummilch — sür welche die Molkereien als Sam-
melstellen dienten — auch auf ein Minimum zurück und nur dem
unentwegten Genoffenschaftssinn von 30 bis 4l) Mitgliedern ist
es zu verdanken, daß die Molkerei ihren Betrieb nicht — wie
so viele andere — gänzlich schließen mußte.
Der bisherige Molkereileiter Feischl mußte bereits bei der
allgemeinen Mobilisierung am 31. Juli 1914 zum Militärdienste
einrücken, der zu seinem Vertreter bestimmte Gehilfe Josef
Wührer folgte im Jänner 1915 nach. Zu seinem Nachfolger
wurde Herr Franz Strohmayer, ein Niederösterreicher, bestellt,
der trotz wiederholter Assentierung bis zum Kriegsende enthoben
blieb. Am 1. Februar 1929 kehrte der frühere Leiter Feischl
wieder auf seinen Posten zurück, der nach mehr als vierjähriger
Felddienstleistung beim Zusammenbruch in italienische Gesan-
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