Durch die Ernennung des Lehrers F. Gailling zum
Oberlehrer in Pischelsdorf wurde die Lehrerwohnung eben-
erdig im „neuen" Schulhause frei und sofort durch
Abreißen der Mittelwände zu einer neuen Klasse um-
gebaut. Am 18. Mai 1921 konnte die 4. Klasse feierlich
eröffnet werden. Die Kosten des Umbaues und die innere
neue Einrichtung der Klasse stellten sich auf 235.740 X 45 h. Die
1. Klasse (1. und 2. Schulstufe) und 2. Klasse (3. und 4. Schul-
stufe) behielten trotzdem den Halbtagunterricht bei, da der
Schülerstand zu hoch ist. Die 3. Klasse (5. Schulstufe) und
4. Klasse (6. und 7. Schulstufe) führten statt des Ganztag-
Unterrichtes den gleichwertigen Vormittagunterricht ein. (Unter-
richtsstunden täglich ohne Ferialtag von 8 bis 12, bezw. 8 bis
13 Uhr.) Der schulfreie Donnerstag für 1. und 2. Klasse wurde
auf Samstag verlegt (1923). In diesem Jahre fiel der letzte
Rest vergangener Zeiten, die Mauer um den Schulgemüsegarten,
der neben der Straße liegt, und wich einer gefälligen Draht-
einfassnng. Die Ziegel dieser Mauer waren die letzten Reste des
einstigen Schulmeisterstallgebäudes.
Eine neue Zeit bricht an. Die schulentwachsene Jugend, die
Jungmannschaft, fühlt das Bedürfnis, ihre in der Schule
gelernten Kenntnisse und Fertigkeiten wieder aufzufrischen und
zu erweitern. Einem Stenographiekurse im Winter 1920/21
folgte gleichzeitig ein ländlicher Fortbildungskurs mit 14 Teil-
nehmern. Der ländliche Fortbildungskurs im Winter 1921/22
war bereits von 34 Teilnehmern besucht. Zweimal wöchentlich
abends durch drei Stunden saßen 20—36jährige Männer wieder
in der Schulbank und lernten drei Monate lang. Dieser Kurs
war vom Laudesschulrate genehmigt. Die Schule Gaspoltshosen
kann das Recht beanspruchen, die ersten ländlichen Fortbildnngs-
inrse* im Lande Oberösterreich ins Leben gerufen zu haben. Und
die Schüler dieses Kurses folgten gern dem Rufe und kamen
selbst über eine Stunde weit zum Unterricht. Der dreimonat-
liche nächste Kurs im Winter 1923/24 brachte 24 Teilnehmer. Die
Gewerbetreibenden wollten nicht zurückstehen und so wurde vom
Dezember 1924 bis Ende Feber 1925 ein gewerblicher Fort-
* Kursleiter und Lehrer: Overlehrer Karl Schmidt.
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