Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

X. Schulwesen. 
ichtig für eine Ortsgeschichte sind die schul- 
chronistischen Daten, denn ans ihnen ersließen 
gewichtige Momente zur Bewertung des Kultur- 
lebeus eines Ortes. Die Schule wurde von jeher 
als ein wichtiges Mittel zur sittlich-religiösen Bil- 
dung der Menschheit betrachtet. Wohl ist der Hauptzweck des 
Volksschulwesens, die zur Lebensführung notwendigen geistigen, 
sittlichen und körperlichen Kräfte auszubilden und zu sicherem 
Können und Handeln hinzuleiten. Da aber in der Schule die 
Charakterbildung nicht außer acht gelassen werden kann, so ist 
der religiös-sittliche Unterricht eine wichtige Ergänzung zum 
Schullehrplan. Deshalb hat auch jedes religiöse Wesen, sofern 
es Kulturbestrebungen nicht ganz abhold war, auf die Schule 
Einfluß zu nehmen gesucht. Je bedeutender ein Ort war, um so 
eher und intensiver war seine Aufmerksamkeit auf das Schul- 
Wesen. Die Pflicht, Schulen zu erhalten, wurde in den Städten 
und Märkten als gemeinsame Sache der Ortsobrigkeit und des 
Pfarrers betrachtet, in den großen Landpfarreien wurde es 
lediglich dem Pfarrer überlassen, die Schule herzuhalten. Der 
Chordienst war vielfach der Ausgangspunkt der Stellung, das 
heißt ohne Chordienst war ein Schuldienst undenkbar, weil letz- 
terer allein keine Lebensexistenz möglich machte. Das Mesner- 
und Chorregentenhaus der älteren Zeit wurde erst später als 
„Schulhaus" bezeichnet. 
Am Anfang des 16. Jahrh. hatten alle Großpfarreien ihre 
Schule, obgleich erst zur Zeit der lutherischen Bewegung eine 
Nachricht davon erhalten ist. Auch Gafpoltshofeu besaß schon 
frühzeitig seine Schule. In einem sogenannten Briefformular- 
buch in Lambach (Stiftsarchiv M. chart. 302 gr.) ist ein Brief 
erhalten, den der Scholastics (= Schulmeister) Georg Vaschaug 
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