Volltext: Gaspoltshofen einst und jetzt

Sie war dem Patron der Kreuzzugzeit.dem hl. Jakobus dem 
Aelteren (v. 25. Juli) geweiht. Das Kirchlein gehört baulich 
zwei verschiedenen Zeiten an. Das Presbhterinm stammt aus 
dem Umbau des 15./16. Jahrh. und hat beachtenswerter Weise 
ein gotisches Gewölbe aus Holz, das sich im guten Zustande 
besindet. Unter Dechant Caspar Mooß von Gaspoltshosen wurde 
1644 der rückwärtige Teil der Kirche in Frühbarocksorm geändert 
und wahrscheinlich auch die neue Einrichtung beschafft. Der 
Spitzturm nach Pfarrer Vischels Landkarte von Oberösterreich 
vom Jahre 1669 wurde wahrscheinlich erst im 18. Jahrh. durch 
ein Knppeltürmchen ersetzt. Eine etwa 70 cm hohe Georg? 
Statue aus Hàmit Farbsassung stammt aus der Zeit um 
1420 und ist m halber Lebensgröke noch ziemlich gut erhalten. 
Infolge ihrer eigenartigen srühgotischen Gestaltung ist sie ein 
Juwel der Kunst und eine Antiquität ersten Ranges in unserem 
ganzen Lande. Vom gotischen Hochaltar ist in der Kirche noch 
eine schöne St. Jakob Statue vorhanden.^ Die andere Kirchen- 
änZftattung entstammt der Barocke des 17. Jahrhunderts, 
einiges der Rokokozeit. Beachtenswert ist der ungemein 
zierliche Hochaltar, ferner die St. Florian-Statue, welch 
letztere eine Schwanthaler Arbeit darstellen dürfte. Die 
Glocke ist die alte von der Pfarrkirche Altenhof und nach dem 
Turmbau dortselbst in den 1890er Jahren von den Orts- 
bewohnern in einmütigem Zusammenhalten erworben worden. 
Die hiesigen Glocken hat bedauerlicherweise der unglückliche 
Krieg 1914 bis 1918 zum Opfer gefordert. Das Kirchlein hat 
heutzutage trotz des riesigen Kunstwertes keinen anderen reichen 
Freund als die Liebe der Umgebung. Vogteibehörde war früher 
Roith. In der josefinischen Zeit war das Kirchlein zum 
Abbruche bestimmt, was nur zu bedauern gewesen wäre. Wahr- 
scheinlich hat die Ortschaft im Hinblick auf die gemeinsamen 
Andachten und mehrmaligen Gottesdienste (besonders früher die 
Bittage) sich darum angenommen. Auf dem Kirchenhügel 
wurden fchon öfters Menschengebeine ausgegraben, wahr- 
scheinlich stammen diese aus einer Pestzeit des 16. oder 17. Jahr¬ 
hunderts. Zur Zeit der Matrikenführung ab 1624 hatte Affnang 
kein Begräbnisrecht. 
ß] 
* Diese stammt aus der Zeit um 1450. 
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