Volltext: Aufgaben und Probleme der sozialen Fürsorge und der Volksgesundheitspflege bei Kriegsende

47 
f 
mit landwirtschaftlichen Kriegerheimstätten kommt für die voll 
ständig Erwerbslosen nnr insoweit in Betracht, als die Frau 
mit einer größeren Kinderschar imstande ist, den Betrieb selb 
ständig zu führen; wirtschaftlich ist die Lage dieselbe, als ob 
man einer Witwe eine solche Heimstätte übergeben würde. Hin 
gegen könnte gerade die Belehnung mit einer Wohnheimstätte 
für die vollständig Erwerbslosen eine große Wohltat sein und 
könnte 'in vielen Fällen die Familie befähigen, den Invaliden bei 
sich zu behalten, den sie bei ungünstigen Wohnungsverhältnissen 
einer Anstalt übergeben müßte. 
Schließlich sei nioch betont, daß> es keineswegs 
z w e c k m ä ß i g w ä r e, g r ö ß e r e Kolonien von Kriegs 1 - 
b e is c h ä d i g t e n z u s ö h a, f f e n .• Die Wirkung einer solchen 
Anhäufung von Kranken und Krüppeln auf deren seelische 
Verfassung und Arbeitslust w,äre dieselbe wie die der 
Anhäufung in Invalidenhäusern. D|as Hauptziel jeder Inva 
lidenfürsorge, den Kriegsbeschädigten möglichst vollständig 
in die Gemeinschaft seiner Mitbürger wieder aufzunehmen, ihm 
eine Sonderstellung womöglich nicht einzuräumen, jedenfalls aber 
sie ihm möglichst wenig zum Bewußtsein kommen zu lassen, 
kann in selchen Kolonien nie erreicht werden. Der Deutsche 
Reichsäusschußi für Kriegsbeschädigtenfürsorge hat wiederholt den 
Grundsatz ausgesprochen, daß jegliche Anhäufung von Kriegs 
beschädigten zu vermeiden sei Und daß' dieser Grundsatz auch 
für die Ansiedlung gelten müsse.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.