Volltext: Wallern und Umgebung

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angesiedelt, sie hatten bestimmte Verpflichtungen, führten den fl 
Titel Kolonisten oder Kolonen und die Ansiedelungen selbst bl 
nannte man Kolonien." (Edlbacher, „Landeskunde", 5.) Eine I 
solche Militär-Kolonie war das nahe O v i l a b i s, Wels. j si 
Von Ovilabis liefen strahlenartig Haupt- und Nebenst r a ß e n t< 
nach verschiedenen Richtungen. Eine solche Straße führte von £ 
Ovilabis über Mariniano nach Joviacam (Schlügen d 
in der Pfarre Haibach.) 
„Dieselbe scheint", wie Meindl in „Geschichte der Stadt h 
Wels" S. 12, schreibt, „von Wels aus die Richtung über <j 
Haiding, Wallern, dann an der Trattnach und am Jnnbach n 
abwärts nach Eferding eingehalten zu haben." Von da ging 
sie nach Joviacum, dem jetzigen Schlügen an der Donau, 3 
einen, wichtigen, von Kaiser Claudius (41—54) angelegten 9 
Kastell (Legio II. italica) mit einer Flotille, und von Jovi- e 
acum über Stanacum (Engelhardtszell) nach Bojodurum 
(Passau) Ob, wie Meindl annimmt, die Straßenstrecke ( 
Ovilabis—Joviacum durch das Gebiet von Wallern geführt g 
hat, ist zweifelhaft. Jedenfalls hat dieser Straßenzug das fc 
auf der sogenannten Pvutinger'schen Tafel angegebene k 
Marinianum berührt, das auch ein römisches Militär- x 
Kastell gewesen ist. d 
Aber wo lag Marinianum? Darüber gehen die An- t 
sichten der Historiker auseinander. Während Kleinmayer es ; t 
in Grieskirchen, Kenner, Kopal und Grienberger in Eferding f 
suchen, identifizieren es Pritz und Muchar mit St. Marien- ( 
kirchen, welcher Annahme auch Strnadt nicht abgeneigt ist. j 
Theodor Mommsen verlegte es gar unweit der Mündung 
der Traun. Regierungsrat Richard Trampler, Direktor der i 
k. k. Franz Josef-Realschule in Wien, will in seiner sehr \ 
gründlichen „Studie über das obere Ufer-Noricum" (30. , 
Jahresber. der Realschule) Marinianum in Aschach an der l 
Donau erkennen. „Wenn", sagt« er S. 45, „Marinianum < 
oberhalb Linz gelegen ist — und das geht aus der Tabelle ] 
mit nahezu größter Sicherheit hervor — so konnte und mußte , ! 
es beim heutigen Aschach gestanden haben ; kein zweiter Punkt > ■ 1 
in diesem Teile des Donaulaufes hat eine so günstige geo- ' ) 
graphische und zugleich strategische Lage, wie dieser Markt-
	        
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