Volltext: Wallern und Umgebung

zu entgehen. „Der Ober-Pfarrer in St. Marienkirchen, Doktor 
Zacharias Victorin, verdiene Strafe," heißt es in einem 
Ordinariatsdekrete, „wegen seiner Fahrlässigkeit, daß er über 
Perner keine Meldung gemacht habe". 
Um diese Zeit haben sich auch die geheimen An- 
hänger der lutherischen Lehre wieder mehr gerührt. 
Pfarrer Victorin in St. Marienkirchen wurde von der Landes 
hauptmannschaft aufgefordert (24. Jänner 1698), über einige, 
des Irrtums verdächtige Personen Bericht zu erstatten. Er 
kam diesem Aufträge unter dem 5. Februar nach und fügte 
dein Berichte das Bekenntnis bei, „daß gar Viele gefunden 
werden, welche nur dem äußerlichen Schein nach sich katholisch 
zeigen, innerlich aber in ihrem Herzensgründe und Gemüt 
gut lutherisch gesinnt sind In vielen Häusern seien 
lutherische Bücher vorhanden, und es gebe sogar Vorleser aus 
denselben". 
Bis 1721 finden sich über Wallern keine weiteren No 
tizen von Belang. In diesem Jahre, 1721, wurde das Vikariat 
Wallern von der Hauptpfarre St. Marienkirchen getrennt 
und wieder zur selbständigen Pfarre erhoben, der 
Krenglbach als Filiale untergeordnet wurde. 
Honorius Fr ei sch lag, reg. Chorherr von Sankt 
Florian, ein tätiger, geschickter und energischer Mann, über 
nahm am 23. August 1716 das Vikariat Wallern. Die Vikare 
von Wallern bezogen bisher zu ihrem Lebensunterhalte 100 fl. 
Pacht von dem zum Pfarrhofe gehörigen Obermairgute, die 
Stolgebühren und vom Haupt-Pfarrer in St. Marienkirchen 
130 sl. Salarium und 60 fl. für den Wein. So war es bis 
1721. Nun brachte es der Vikar Honorius Freischlag beim 
Propste Johann Baptist Födermayr und dem Stiftskapitel 
St. Florian zuwege, daß mit einmütigem Beschlusse die Tren 
nung des Vikariates Wallern von der Hauptpfarre St. Marien 
kirchen ausgesprochen und jenes zu einer selbständigenPfarre 
erhoben wurde, zu welcher Krenglbach als Filiale kam. 
Krenglbach wurde bisher zwar gewöhnlich von Wallern 
aus versehen, so daß meistens jeden zweiten Sonntag dort 
der Gottesdienst gehalten wurde, wurde aber immer — seit 
Anfang des 17. Jahrhunderts — als Filiale von Sankt
	        
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