Volltext: Wallern und Umgebung

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wollten. Es liegt eine „Liste jener Mißhandlungen" j ak 
vor, „denen der Mesner, der Schulmeister und er selbst j P 
(Pfarrer) seit Ostern 1606 bis September desselben Jahres ei 
ausgesetzt waren". Raffinierte Bosheit kennzeichnet alle diese ui 
Streiche. 
Wallern kümmerte sich auch um seinen neuen katho- ■ tr 
tischen Oberpfarrer nicht im mindesten. Dort stellte sich ein ; g 
Prädikant nach dem andern ein. Von einem katholischen Vikar m 
wollte man nichts wissen und, wie es scheint, wußte Jaubinger S 
auch keinen aufzutreiben, denn es herrschte damals ein großer J ge 
Mangel an echt katholischen Priestern. : se 
Endlich ward Jaubinger der beständigen Insulte müde, j 
wir treffen ihn ja im Juni 1610 als Pfarrer in Buchkirchen. A 
Nun wurde vom Propste als Pfarrer von Sankt he 
Marienkirchen bestimmt M. Georg Dafrid. Die In- be 
stallation konnte aber auch erst nach längerer Widersetzlichkeit w 
der Vogtei auf strengen Befehl der Landeshauptmannschaft m 
am 29. Mai 1612 erfolgen. Ohne Sturm ging es auch unter ! 
diesem Pfarrer nicht ab, obwohl er schon am 20. März 1610 j C 
starb. ' er 
Sein Nachfolger Pfarrer Michael Münig (1615 bis ki 
1628) wurde am Sonntag Exaudi (31. Mai) 1615 investiert. H 
Unter Ferdinand 11. hörten die halben Maßregeln ui 
auf und wurde die Gegenreformation mit Entschiedenheit und ! er 
Ausdauer durchgeführt. Und der Erfolg war ein günstiger. C 
„Listig hatte man zu den Zeiten Ferdinand I. und Maxi- ti 
milian II. das Volk um seinen Glauben betrogen; ohne viele L 
Schwierigkeit kehrte der große Haufen wieder zur Religion ui 
der Väter zurück." Kaiser Ferdinand II. nahm den Adeligen, O 
welche Kirchenvogteien besaßen, dieselben und übernahm die- j R 
selben selber, um sie sodann anderen zu übertragen. So 
wurden auch die Kirchen St. Marienkirchen, Wallern und n, 
Krenglbach „von aller, vermeintlich angemaßten, weltlichen (1 
Vogtei liberirt, derselben bemüßigt, enthebt und mehrberühmtem 
Closter St. Florian auf ewig incorporirt." (Diplom vom N 
24. Dez. 1625). 
Der Bauernauf st and 1626, welcher sich teilweise f 
in der unmittelbaren Nähe Wallerns und St. Marienkirchens
	        
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