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Ulricus, plebanus S. Mariae secus tluinen Polsenz, Chun- 
radus, plebanus in Waldarn. 
Im Anfange des 14. Jahrhunderts trieb die ketzerische 
Sekte der Volkharden*) auch in der hiesigen Gegend, 
Wels, St. Marienkirchen, Buchkirchen, Grieskirchen, Pupping 
u. s. w. ihr Unwesen. Die Lollharden waren ein Zweig der 
aus Frankreich versprengten Waldenser. Sie begaben sich an 
den Rhein, dann nach Böhmen, Niederösterreich und auch 
nach Oberösterreich. Sie behaupteten, die hl. Sakramente seien 
unnötig; sie verwarfen die Ehe, das Meßopfer, die Fürbitte 
der Heiligen, die Kirche und ihre Zeremonien. Sie hatten 
sich zwölf als ihre Vorsteher auserwählt, die sie Apostel 
oder Bischöfe nannten. Sie behaupteten, die Lossprechung 
von jedem sei giltig. Sie stellten dann den Grundsatz auf: 
Was unter der Erde getan werde, sei keine Sünde, weil 
Christus sagte: Was ihr auf Erden lösen werdet, das soll 
auch im Himmel gelöst sein. Sie hatten sogenannte Schulen, - 
d. h. Versammlungsorte, meistens unter der Erde, in Kellern, 
Gewölben, Höhlen, wo teils gelehrt, teils abscheulicher Un 
fug getrieben wurde. Sie verübten manche Gewalttaten, er 
mordeten den Pfarrer von Kematen bei Kremsmünster, der 
gegen sie aufgetreten war. Im Jahre l 3l2 begann die Unter 
suchung gegen sie zu Steier; viele entflohen, viele wurden 
zum Tode verurteilt oder sonst gestraft; andere bekehrten 
sich und die Sekte verlor sich nach und nach wieder. 
1401, 11. November, erwarb Abt Jakob von Wilhering 
vom Pfarrer Hans Früh auf käuflich die Pirichhueb in 
Waizenkirchen.**) 
1404, 9. November, erwarb derselbe Abt von Wenzel 
Ordem den Hof zu Gr neb in derHfarre Wallern.***) 
Vom Pfarrer zu Schönau, Erhar? Sigolfinger, kaufte 
derselbe Abt ein Gut in der niederen Polsen z****). 
1411 wurde die Kirche zu Wallern konse- 
*)' 2er Name Lollharden kommt wahrscheinlich vom niederd. 
tollen oder lullen — falsch singen. Herd. Konv.-Lexikon. 
**) Pritz, „Geschichte des Landes ob der Enns," II, 648. 
***) Pritz, Geschichte von Wilhering, 60. 
61.