Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
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Österreichisch-ungarische schwere Artillerie auf dem Marsch. 
Hände fiel und samt dem Krankenträgerpersonal zur Hilfe 
leistung an verwundeten Landsleuten Verwendung fand, 
zeigte sich sehr gut unterrichtet und arbeitsfreudig. Es ist 
selbstverständlich, daß ihm unserseits durchaus entgegen 
kommend begegnet wurde. Der Uneingeweihte wird sich 
schwer ein Bild machen können von dem mitten im Kriege 
im Zeichen der Nächstenhilfe sich vollziehenden friedlichen 
Zusammenarbeiten zwischen deutschem und französischem 
Sanitätspersonal, wenn dieses nach der Gefangennahme in 
unserem Dienste arbeitet. Das Gefühl der Barmherzigkeit 
löscht für Stunden das Bewußtsein der sich vollziehenden 
Greuel und Massenmorde und läßt hoffnungsvolle Licht 
blicke der Kulturgemeinschaft in die nächtliche blutige Arbeits 
stätte des Kriegsarztes fallen. Vertrauen wir, daß auch auf 
seiten des Gegners das gleiche Bewußtsein ärztlicher Pflicht 
erfüllung Freund und Feind kameradschaftlich vereinen möge! 
Artilleriekampf und Fesselballon. 
Von Privatdozent Dr. Albert Wigand, Halle a. d. S. 
Ganz von fernher über die Höhen kam der Geschütz 
donner, als unser Luftschiffertrupp das schöne Vogesental 
hinaufzog. Ein heißes Ringen hatte das Tal gesehen vor 
wenigen Tagen, bis endlich die letzten Franzosen gewichen 
waren. Zerschossene, geborstene Häuser, Brandruinen, 
kleine Holzkreuzlein am Wegrand und auf den Hängen, 
das waren die Spuren. 
Als die letzte Dämmerung versank, lag das deutsche 
Erenzstädtchen hinter unserer Marschkolonne. Wir schauten 
von der Paßhöhe hinab in die wundervollen Täler und 
Wälder der französischen Vogesen, die uns im bleichen 
Vollmondschein erwarteten. Ernst, fast stumm betraten wir 
des Feindes Land. Aber es faß doch tief im Herzen eine 
unbändige Freude, daß wir endlich vor an die Front kamen. 
Ein Biwak am Lagerfeuer beschloß diesen Tag. 
Im ersten Morgengrauen wurde geschirrt und gesattelt, 
und dann ging's das Tal hinab nach Südwesten. Immer 
näher kamen wir dem Geschützdonner. Seit zwei Wochen 
stand hier der Kampf. Einen Fuß breit vor, einen Fuß 
breit zurück, keine Entscheidung, vielleicht ein ganz lang 
sames Zurückweichen der Franzosen. Unsere Soldaten, be 
sonders die Infanterie, mußten ihr Äußerstes an Aus 
dauer hergeben; in ihren vordersten Stellungen waren die 
Opfer groß, die Verpflegung schwierig. Tag und Nacht 
ununterbrochen dauerte die Spannung; keine Quartiere, 
immer in den Schützengräben. Die bayrische und Frank- 
t 
Die österreichisch-ungarischen Mokormörserbatterien auf dem Wege nach Lowicz. 
Phot. A. Grohs, BerUil.
	        
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