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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/16. 
eine gewaltige Belebung erfahren durch das deutschrnänn- 
liche und deutschschneidige, kühne und glänzend gelungene 
Unternehmen der Emdenmannschaft, die sich unter den 
schwierigsten Umständen mit unverdrossenem Mut nach 
Konstantinopel durchschlug. Gerade im türkischen Orient 
hat man für solch romantische Abenteuer wie. das der 
Emdenmannschaft ein besonders aufnahmefreudiges Ver 
ständnis. Der Kenner morgenländischer Verhältnisse weiß, 
daß dort die Geschichte der Landungsabteilung der Emden 
von Mund zu Mund über Flüsse, Berge und Wüsten hin 
eilte und in Zehntausenden feuriger Herzen die Hoffnung 
auf den Sieg und den Stolz über die Kampfgemeinschaft 
mit den Söhnen eines Volkes, dem solch wackere Helden wie 
die Emdenmannschaft angehören, nährte, die Flamme der 
Begeisterung und der Lust zu gleichem Tun himmelhoch 
anfachte. Die Elanztat der Emdenmannschaft wirkt so als 
auffrischender Wind auch für die grüne heilige Fahne des 
Propheten. (Fortsetzung folgt.) 
Illustrierte Kriegsberichte. 
Wie das U-Boot Dampfer pflückt. 
Von O. v. Gottberg. 
(Hierzu das nebenstehende Bild.) 
Unter blauem, leicht bewölktem Sommerhimmel gleitet 
auf der Höhe von Hartlepool D-r, ein deutsches Tauchboot, 
durch der Nordsee heute flache Wellen. Sie spülen leise 
plätschernd über das Deck des silbergrauen Schiffchens und 
werfen Spritztropfen gegen den Turm, auf dessen kleiner 
Brücke der Kommandant, der wachhabende Offizier und 
der Rudergänger bei so schönem Wetter in freier Luft nach 
Beute spähen. Der jugendliche Leutnant läßt das Fern 
ken der Nordsee aus den Wellen steigen, dreht ab und flüchtet. 
„Der Bursche bürt aus, also werde ich aufdampfen und ihn 
torpedieren!" Der Kommandant gibt die nötigen Befehle, 
sieht aber verstörte Passagiere in Panik auf dem Deck des 
Briten zusammenlaufen. Die Leute dauern ihn. Er ruft 
die Geschützbedienung nach oben. Flink werfen die Ma 
trosen auf Kommando ihres Führers dem Engländer Gra 
naten vor den Bug. Da schwenkt er das Taschentuch: er 
wolle stoppen! Lin Weilchen dauert^, dann liegt er still. 
Der Kommandant von bl-X hebt das Sprachrohr zum Mund: 
„Schicken Sie Ihre Papiere!" Der Brite läßt ein Boot 
herab. Es trägt vier Mann und einen Schiffsoffizier, der 
Schwemme bei Baccarat an der MeurLhe. 
Aus der Studienmappe eines deutschen Fürsten. 
glas von den Augen sinken, hebt die rechte Hand und meldet: 
„Halbrechts voraus Dampfer ohne Flagge, weißer Ring um 
schwarzen Schornstein, also 2-Linie und Engländer!" 
Der Kapitänleutnant sieht das Schiff mit unbewehrtem 
Auge, schickt Offizier und Mann ins Turmluk, klettert nach, 
läßt den Deckel schließen und gibt, ans Periskop tretend, 
einen Befehl für das Tiefensteuer. Wasser rauscht in des 
Bootes Ballasttanke. Das Schiffchen sinkt tiefer und tiefer, 
bis nur die Spitze des Sehrohrs noch über Wasser ragt. Mit 
hoher Fahrt hält der Kommandant auf sein Opfer zu. Der 
Wachhabende blickt ihm über die Schulter ins Periskop. 
Es ist tatsächlich ein Brite von der 2-Linie, der dem Boot 
entgegenfährt. Wenige hundert Meter vor seinem Bug 
läßt der Kapitänleutnant bi-r auftauchen, uin den Eng 
länder anzurufen. Der überraschte Skipper sieht den Schrek- 
aus seinem Kahn dem vom Turm gestiegenen deutschen Kom 
mandanten die Papiere auf das l)-Boot reicht. Ein Blick 
genügt! Mit 18 Passagieren trägt der aus Schweden kom 
mende, nach Hartlepool bestimmte Dampfer Kupfer, also 
Konterbande! Sofort hebt der Kommandant das Sprachrohr 
und ruft wieder den englischen Skipper an: „Lassen Sie 
Passagiere und Besatzung aussteigen. Ich gebe Ihnen 10 Mi 
nuten, bis Ihr Schiff torpediert wird!" Der fremde Schiffs- 
offizier wird 31t seinem Dampfer geschickt. Auf dem Deck 
drüben rennen erschreckte Frauen. Matrosen lassen die Boote 
hinab. Zehn Minuten vergehen. Während vom Turin des 
sts-Boots der Wachhabende und der Rudergänger ausspähen, 
ob kein Gegner naht, schaukeln auf einen Wink des Komman 
danten die Boote des Briten zur grauen Zigarre und gehen 
nebeneinander längsseit. Auf dem nebenstehenden Bilde