Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
und sichernde Vortruppen dem 
übermächtigen, alles buchstäb 
lich zudeckenden Feuer der Ver 
bündeten aussetzten, störten 
die Landung nach Kräften und 
mit gutem Erfolg. Mehrere 
Schlepper und Schaluppen 
wurden versenkt, kleinere Ab 
teilungen Gelandeter vernichtet 
und ins Meer gedrängt. 
Die Verbündeten faßten 
an diesem Tage nach verlust 
reichem Ringen an verschiede 
nen Stellen wohl festen Fuß, 
vermochten aber selbst bei vier 
maligen nächtlichen Vormarsch 
versuchen keinen Boden zu ge 
winnen. 
An den nächsten Tagen 
drüngtendie Verbündeten unter 
Aufbietung aller Kräfte zum 
Fortschritt. Jetzt aber machten 
auch die Türken Angriffsbewe 
gungen, behinderten empfind 
lich beim Ausbooten, trieben 
stellenweise gelandete Truppen 
in wilden Kämpfen in die Boote 
zurück und erbeuteten Maschi 
nengewehre und anderes Ma 
terial. Um Kumkale entspann 
sich am 27. April ein lebhaftes 
Gefecht, das trotz aller Tapfer- 
Nach diesen, den Verbün 
deten wenig Gutes verheißen 
den Vorspielen folgte am Mor 
gen des 25. April der Beginn 
des blutigen Hauptangriffs. 
Der Tag brachte die Einleitung 
eines Unternehmens, hinter 
dem der Wille der verbün 
deten Regierungen stand, durch 
einen entschiedenen Erfolg mit 
den Waffen auch einen Uber- 
raschungserfolg der Diplomatie 
schnell und vollständig zur Reife 
zu bringen: die Balkanstaaten 
sollten endlich bestimmt wer 
den, in den Krieg einzugreifen 
und so der letzte Tropfen des 
Meeres von Feinden zu wer 
den, in dessen Fluten man die 
Zentralmächte dann schleunigst 
begraben wollte.Zur Erreichung 
des Zieles waren den militä 
rischen Führern riesige Macht 
mittel zur Verfügung gestellt 
worden; man gedachte Opfer 
über Opfer zu bringen, um 
das schwere Angriffswerk zu 
einem glücklichen Ende durch 
zuzwingen. 
Dieser zweite Durchbruchs 
versuch sollte auch mit einer 
gehörigen Landmacht unter 
tatkräftigster Unterstützung von 
der See her angepackt werden. 
80 Transportschiffe fuhren im 
Schutz von 11 Panzerschiffen, 
etwa 25 Kreuzern und gegen 30 Torpedobooten am 
25. April in den Golf von Saros ein. Unter dem 
Schutze der Schiffsgeschütze wagten die Verbündeten einen 
nachdrücklichen Landungsversuch an nicht weniger als sechs 
Stellen, bei Ari Burnu, am Sighindere, in Mortu Liman, 
bei Sedil Bahr, Teke Burnu und Kumkale. Außer der 
genannten Schiffsmacht unterstützten noch gegen 20 Krieg 
schiffe vom Eingang der Meerenge her die Landungsbewe 
gungen. 
Die Türken, die wohlweislich nur schwache Beobachtungs- 
Phot. Cd. Frankl, Berlin 
Offiziere der türkischen Armee in Beer-es-Seebah. 
Von links nach rechts: Oberleutnant Jussuf Jsed, Oberstleutnant 
Behdschet Bey, Oberst Trommer, Kommandeur der 8. Division, 
Generalstabsoffizier Rüschdi. 
kett der Franzosen, trotz aller 
Verteidigungskünste mit Sta 
cheldraht und Verschanzungen 
den kühn und rücksichtslos an 
greifenden Türken einen schönen Sieg brachte. 
Sturmangriffe der Türken am nächsten Tage bei Sedil 
Bahr und Kaba Tepe kosteten den Verbündeten mindestens 
10 000 Mann. Gefangene erzählten, das; an diesem Tage 
zwei Generale verwundet worden seien und das Feuer der 
Batterien an der anatolischen Küste blutige Verheerungen 
unter den Verbündeten angerichtet habe. 
Alle Kraftanstrengungen der Verbündeten in den 
nächsten Tagen, die besonders bei Ari Burnu und Kaba 
Tepe zu Kämpfen mit der blanken Waffe führten, änderten 
Phot. A. Grohs, Berlin. 
Von den Dardanellen: Türkische Infanterie rastet nach einem anstrengenden Marsch.
	        
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