Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Champagne die weit hin 
ter unseren Linien liegen 
den Orte Nethel und 
Vouziers (siehe Karte 
Seite 254) ansehen dür 
fen, die für unsere rück 
wärtigen Verbindungen 
sehr wertvoll sind, oder 
aber die Bahnlinie 
Reims—Verdun, die sich 
gerade bei der Durch 
bruchstelle Perthes— 
Beau - Sejour unseren 
Stellungen auf 8 Kilo 
meter nähert. Die Fran 
zosen haben also auch in 
dieser Hinsicht gar nichts 
erreicht. Die französische 
Offensive in der Cham 
pagne ist im Sande ver 
laufen, hat ein unmerk 
liches Sandkörnchen viel 
leicht weggeschwemmt 
und ein anderes dafür 
zurückgelassen. Wederdas 
eine noch das andere ist 
großer Reden wert, aber 
die riesigen, gänzlich nutz 
los geopferten Menschen 
verluste und dieverpulver- 
ten Munitionsmengen, 
denen unsere wackeren 
Feldgrauen trotzten, in 
dem sie nachts wieder 
aufbauten, was tagsüber 
in Trümmer gegangen 
war, die sollten eingehend 
besprochen und offen ein 
gestanden werden. 
Einige Schilderungen 
unserer wackeren Rhein 
länder, Gardisten und 
Sachsen, die einen tiefen Einblick in die furchtbare Zeit der 
übermächtigen feindlichen Angriffe geben, seien noch kurz 
angeführt. Am 18. März, beim Kampf zwischen Deutschen 
und Franzosen, Zuaven, Senegalnegern um die Höhe 196, 
nordöstlich Le Mesnil, steigerte sich das feindliche Artillerie- 
feuer immer mehr. Schlag dröhnte auf Schlag. Die deutschen 
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^ in deutschem Besitz. 
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Zu dem Artikel: Von der Champagne (Seite 413). 
Schützengraben mit SchulLerwehr. 
Schützengräben waren eingehüllt in dichte, unaufhörlich neu 
emporwirbelnde Erdfontänen von dunklem Braun und 
Schwarz, in denen Flammen grell aufblitzten, um von neu 
aufzuckenden schon wieder abgelöst zu werden. Dazwischen 
spritzten armlange Eisenstücke aus dem brodelnden Hexen 
kessel oder flogen abgesplitterte Baumstämme und Bretter 
haushoch in die Luft. Die ganze 
Atmosphäre war erfüllt von 
unbeschreiblichem Tosen, Don 
nern und Heulen der Geschosse. 
Die Detonationen erfolgten so 
rasch aufeinander, daß die Sol 
daten dieser Feuerart den Na 
men „Trommelfeuer" gaben. 
Auch unsere Artillerie war nicht 
müßig. Sie legte einen schützen 
den Feuerwall vor die eigenen 
Jnfanteriegräben, um ein feind 
liches Heranstürmen unmöglich 
zu machen. Mit dem Scheren 
fernrohr suchen die Artillerie- 
bffiziere die Rauchwand zu 
durchschauen. Plötzlich tauchen 
ganz in der Ferne dunkle Ab 
teilungen auf. Ein Glitzern wie 
von Bajonetten verrät sie dem 
spähenden, geschulten Auge. 
Blitzschnell rasen Befehle durch 
das Telephon zu den einzel 
nen Batterien. Die Geschütze 
werden auf jenen Gelände 
abschnitt eingerichtet. Es sind 
inhaltschwere Sekunden. Im 
mer mehr Schützenwellen tau 
chen aus, dicht gedrängt, ohne 
Zwischenraum und mit wenig 
Abstand. Wie eine übermäch 
tige Sturmflut wälzen sich die 
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