Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Phot. R. Sennecke, Berlin. 
Artillerie rückt im Galopp aus Gorlice aus, um ln Feuerstellung zu gehen. 
Phot. R. Sennecke, Berlin. 
Deutsche Infanterie auf dem Marsch durch Neu-Sandec. 
standen. Die nächsten Tage brachten 
wieder harte Kämpfe, aber der Uzsoker 
Patz blieb im k. u. k. Besitz. Die llnsri- 
gen griffen sogar noch über den Patz 
hinaus: sie unternahmen östlich des 
selben ungestüme Angriffe auf Ko- 
ziuvka, welche Stellung den kürzesten 
Weg nach Lemberg beherrschte. 
Auch der Stryj war Mitte April 
der Schauplatz heftiger Kämpfe. Auf 
den Höhen beiderseits Wysockowz am 
genannten Flusse griffen am 14. April 
starke russische Kräfte die Stellungen 
der österreichisch-ungarischen Truppen 
an. Es entwickelten sich aus diesem 
Angriff heftige Kämpfe, die zugunsten 
unserer Verbündeten endeten und ihnen 
eine wichtige Höhe einbrachten, bei de 
ren Einnahme nahezu 700 Mann ge 
fangen genommen wurden. Einen 
Durchbruchsversuch unternahmen die 
Russen zwischen dem Laborcza- und 
Ungtal am 20. April. Dieser Durch 
bruch sollte den Widerstand der uns 
verbündeten Truppen in den Tal- und 
anschließenden Höhenstellungen durch 
eine Umgehung brechen, doch mißlang 
den Russen ihre Absicht trotz schwerster 
Opfer. Ebenfalls am 20. kam es an 
der oberen Cziroka bei Nagy Polany 
zu Kämpfen, die mehrere Tage und 
Nächte andauerten. Auch hier erlitten 
die heftigen russischen Vorstöße schließ 
lich das Schicksal aller früheren An 
griffe; nach Verlust von vielen Tausen 
den Toter und Verwundeter, sowie 
von über 3000 unverwundeten Ge 
fangenen wurde der Vorstoß von den 
Russen aufgegeben. Am nächsten Tage 
war wieder der Uzsoker Paß der Schau 
platz wütender russischer Sturmangriffe, 
bei denen die österreichisch-ungarische 
Artillerie dem Gegner schwere Verluste 
beibrachte; gleichzeitig brachten Gegen 
angriffe der k. u. k. Infanterie die Rus 
sen zum Weichen. Nach diesen Kämp 
fen lagen vor den Stellungen einer 
einzigen, von den Russen wiederholt 
angegriffenen Kuppe über 400 russische 
Leichen, und 1200 Gefangene wurden 
hier von unseren Verbündeten gemacht. 
Bei diesen Kämpfen taten sich beson 
ders die Ungarn hervor; ging es doch 
um ihre Heimat. Die gefangenen 
Russen bestätigten ihre schweren Ver 
luste in vollem Umfange. Auch am 
nächsten Tage wurden die Kämpfe am 
Uzsoker Paß teilweise fortgeführt; sie 
endeten mit der Eroberung eines star 
ken russischen Stützpunktes durch unsere 
Verbündeten. 
Ein herrlicher Erfolg, der dem auf 
dem Zwinin sehr nahe kam, wurde am 
24. April durch die österreichisch-unga 
rischen Truppen errungen. Nach zähen 
Sappenangriffen erstürmten sie die 
Höhe Ostry südlich Koziowas im Oraoa- 
tale. Die Russen hatten ähnlich wie den 
Zwinin auch diesen Berg anscheinend 
uneinnehmbar gemacht. Für unsere 
Truppen hatte es aber im ganzen 
Karpathenkrieg noch keine Unmöglich 
keit gegeben, und so bereitete auch dies 
mal die unter Feldmarschalleutnant 
Peter Hofmann stehende Truppe plan 
voll die Einnahme des Ostryberges vor. 
Nachdem Sappe für Sappe gegen die 
allmählich ansteigenden russischen Stel 
lungen vorgetrieben, die Minenfelder 
gelegt und zur Erploston gebracht
	        
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