Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15, 
Ion, erhebt sich 
dies eigenartige 
Denkmal werk 
tätiger Nächsten- 
und Vaterlands 
liebe. 
Unter den 
ersten hämmer 
ten im Namen 
der verbündeten 
Reiche—Deutsch 
land, Österreich- 
Ungarn und Tür 
kei — zwei Bot 
schafter und ein 
Minister Nägel 
ein; viele Tau-- 
sende haben seit 
her ihre Schritte 
zum „Wehrmann 
im Eisen" gelenkt. 
So darf man 
hoffen, daß seine 
eiserne Rüstung, 
obwohl dazu ge 
gen eine Million 
Nägel nötig sein 
werden, dennoch 
bald fertig und 
damit dem edlen 
Zweck eine statt 
liche Summe zu 
geflossen sein 
wird. Hat doch 
allein die Wie 
ner Jnfanterie- 
truppendivision, 
in deren Namen 
Prinz Elias von 
Parma, der 
Schwiegersohn 
des Armeeober 
kommandanten, 
Nägel einschlug, 
dem Ausschuß 
18 000 auf dem 
Kriegschauplatz 
unter Mannschaf 
ten und Offizie 
ren gesammelte 
Kronen über 
geben. 
Ja, mehr noch, 
der „Wehrmann 
im Eisen" fand 
Nachahmung; 
eine ganze Anzahl 
Städte, auch in Deutschland, wollen ein gleiches tun und 
auch einen solchen Ritter aufstellen, zur Wehr der Not in 
eiserner Zeit. 
Und nun,nach 
all dem bittern 
Ernst des Kam 
pfes, ein ander 
Bild:DesAbends 
durften wir im 
Mond ensch ein 
denParkdesbeim 
Dorf gelegenen 
Schlosses durch 
wand eln und uns 
dort zwischen 
zart duftenden 
Blumenbeeten 
zur Ruhe betten. 
Der 
Wehrmann 
im Eisen. 
(Hierzu das neben 
stehende Bild.) 
In Wien, an 
der Ecke Graben 
und Kärtner- 
straße, steht ein 
uralter Baum 
stumpf, über und 
über bedeckt mit 
Nägeln, die einst 
durchreisende 
Handwerks 
burschen hinein 
schlugen, und 
allerlei Sagen 
haben sich im 
Lauf der Jahr 
hunderte um die 
sen „Stock im 
Eisen" gewoben. 
In diesem Welt 
krieg aber hat er 
zu einem sehr 
glücklichen Ge 
danken Anlaß ge 
geben, zum 
„Wehrmann im 
Eisen", einem 
Ritterstandbild 
aus schwarzem 
Holz, in das jeder 
mann einen Na 
gel einschlagen 
darf, wenn er 
dafür eine Krone 
oder mehr erlegt 
zugunsten der Witwen- und Waisenhilfsammlung der 
gesamten bewaffneten österreichisch-ungarischen Macht. Auf 
dem Schwarzenbergplatz in Wien, unter einem Pavil- 
Dev Wehrmann im Eisen. 
Oben: Erzherzog Wilhelm schlägt einen Nagel ein. — Unten von links nach rechts: Erzherzog Leopold 
Salvator — Bürgermeister vr. Weiskirchner — Botschafter Hilmi Pascha. 
Kreuzer „Dresden 
Ruhlos umhergetrieben 
Auf ruhlos brandender See 
Aber eifern geblieben. 
Eisern wie du, Held Spee! 
Kaum noch Pulver und Kohle, 
Die Kessel wenig mehr nutz; 
Aber auf schwankender Bohle 
Niemals schwankender Trutz! 
Höher ihr Ruhm und stets reiner 
Durch die Jahrhunderte ragt — 
Solch ein Schicksal hat keiner 
Der „Dresden" vorausgesagt! 
Call bau (im »Tag") 
Eine letzte Quader 
Taumelt zu Grunde schwer: 
Von Spees Kreuzergeschwader 
Weht keine Flagge mehr. 
Doch aller Glorie Gnaden, 
„Dresden", auf deine Bahn, 
Die du dem Todfeind Schaden 
Bis zum Tode getan! 
War ein Rasen und Hetzen, 
Blutiger Untergang, 
Aber auch Englands Entsetzen 
Volle acht Monate lang! 
Kaum noch Pulver und Kohle, 
Die Kessel wenig mehr nutz; 
Nirgends winkt deutscher Mole, 
Deutschen Hafens Schutz. 
In währendem Kampfe zerrieben, 
In täglichen Untergangs Weh; 
Ruhlos umhergelrieben 
Auf ruhlos brandender See, 
Bis den halbverwesten 
Schiffsleib ein Riff zernagt — 
Sie haben alle der „Dresden" 
Ihr Schicksal vorausgesagt. 
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