Kilophot G. nt, b. H., Wien.
Erdhöhlen als Biwak österreichisch-ungarischer Infanterie.
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15.
sechs Divisionen (120000 Mann). Am
9. November mutzten diese Truppen
nach dem Verlllst ihrer tapfer ver
teidigten Stellungen den Rückzug
gegen Valjevo antreten. Schon am
8. November hatten die k. u. k. Truppen
die östlich Loznica liegenden Höhen
und den Hauptrücken der Sokolska
Planina südöstlich Krupanj erreicht
und hierbei zahlreiche Gefangene ge
macht und Kriegsmaterial erbeutet.
In den Morgenstunden des 10. No
vember wurden die Höhen vonMifar
südlich Schabatz nach viertägigen
harten Kämpfen erstürmt und hier
durch der serbische rechte Flügel ein
gedrückt. Die Folge davon war, daß
die Serben die stark befestigte Linie
Misar—Tscherplanina räumen mit)
den Rückzug antreten mutzten. Trotz
des heftigsten Widerstandes feind
licher Nachhuten kamen an diesem
Tage and) die Höhen von Javlaka in
österreichisch-ungarischen Besitz. In
den Kämpfen vom 0. bis 10. Novem
ber kamen ungefähr 4300 Mann,
16 Maschinengewehre, 28 Geschütze,
darunter ein schweres, eine Fahne,
mehrere Munitionswagen und sehr
viel Munition in die Hände der k. u.
k. Truppen. Mit dem 12. November wurde der serbische
Rückzug allgemein. Anr 13. November erstürmten die öster
reichisch-ungarischen Truppen das an der Save liegende Usce
und erreichten Beljin und Bonjani. Auch die feindliche
Befestigungslinie Eomile—Draginje wurde an diesem Tage
genommen. Die von Westen und Nordwesten vorgehenden
österreichisch-ungarischen Kräfte rückten gegen Valjevo
heran, wobei namentlich die südlichen Kolonnen in schwie
rigstem Gelände bewunderungswürdige Leistungen voll
führten. Am 14. November gelang es ihnen, den Schlüssel-
punkt der feindlichen Stellung, die Höhen bei Kamenitza
an der von Loznica nach Valjevo führenden Stratze, nach
harten Kämpfen zu erobern. Am nächsten Tage wurde
Obrenowatz von den k. u. k. Truppen im Sturm genommen.
Um diese Zeit wurde die Kriegslage in einer amtlichen
Bekanntmachung zusammenfassend so dargestellt: „Während
die serbische Hauptmacht ostwärts zurückgeht, deckt eine
starke Nachhut den Rückzug, der durch Trainverstopfung der
wenigen Stratzen erschwert wird. Diese Zurückgehenden
serbischen Kräfte stehen am Ostufer des Kolubaraflufses
parallel zur Bahnlinie Obrenowatz—Valjevo auf der Linie
Diwtzi—Valjevo—Leskowitza—Jagoditzi. Die unaufhaltsam
vorgehende österreichisch-ungarische Armee steht ihr längs
Phot. Leipziger Preffe-Bürp.
Unsere Waffenbrüder: Österreichisch-ungarische Artillerie in Beney bei Totst.
is Soldaten kochen auf der Stratze den Morgenkaffee, und eine arme französische Frau, die dgneben
steht, bekommt auch ihr Töpfchen gefüllt.
der Stratze Obrenowatz—Valjevo gegenüber, mit den
Stützpunkten im Savewinkel bei Zabretz, Obrenowatz,
Nowoselo, llb, ferner bei dem 392 Meter hohen Bergkamm
über dem Rabasflützchen, dem die Kamenitzahöhe fort
setzenden Bergkamm zwischen Kotesitza und Bukowitza, an
der Stratze Tubrawitz—Valjevo sowie längs des Ljubowitza-
flusses. In Belgrad wurden drei Divisionen zusammen
gezogen und auf der Südseite feldmätzige Befestigungen
vorbereitet, so datz noch mit einem vielleicht kuxzen, aber
harten Kampf gerechnet werden mutz. Im allgemeinen
machte sich aber bei den Serben Kriegsmüdigkeit bemerkbar,"
Am 16. November erlietz der Oberkommandant der
österreichisch-ungarischen Balkanstreitkräfte an seine Truppen
folgenden Aufruf:
„Nach neuntägigen heftigen Kämpfen gegen einen hart
näckigen, an Zahl überlegenen, in fast unbezwinglichen
.Befestigungen sich verteidigenden Gegner, nach neuntägigen
Märschen durch unwegsames Felsgebirge und grundlose
Sümpfe bei Regen, Schnee und Külte haben die tapferen
Truppen der fünften und sechsten Armee die Kolubara
erreicht und den Feind Zur Flucht gezwungen. Aber 8000
Gefangene wurden in diesen Kämpfen gemacht, 42 Geschütze,
31 Maschinengewehre und reiches Kriegsmaterial erobert.