Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Vierter Band. (Vierter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/16. 
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Das Gebiet der Scharmützel zwischen den deutsch-bulgarischen und den Vierverbandstruppen an der griechisch-bulgarischen Grenze. 
Die I-Zeichen bedeuten die Grenzpfähle. Nach einer französischen Darstellung. 
deutsche (siehe Bild Seite 485 rmten) und bulgarische Truppen 
aur 29. Mai die wichtige Enge von Rüpel an der Struma. 
Es gelang, die griechische Regierung davon zu überzeugen, 
daß dies lediglich zur Sicherung gegen die Vierverbands 
truppen geschehen war, die durch die Wegnahme des 
griechischen Forts Dowatepe den Zugang zum unteren 
Strumatal in Besitz genommen hatten. Demgegenüber 
war die Festsetzung in Rüpel unvermeidlich gewesen. Weiter 
hin gingen Deutsche und Bulgaren gegen Demirhissar und 
Serres vor, und es hieß ferner, daß sie auch Kavalla (siehe 
Bild Seite 483) zu erreichen suchten. Diese Bewegungen 
waren für den rechten Flügel Sarrails bedrohlich, und da 
er sich vorzugsweise auf dem linken Flügel verstärkt hatte, 
so geriet er nun in große Ungelegenheit. In Paris und 
London entlud sich der Zorn über diese unerwünschte Wen 
dung in emer womöglich noch gesteigerten Schroffheit 
gegenüber dem unglücklichen Griechenland, dem man einen 
Vorwurf daraus machte, daß es den deutschen und bul 
garischen Truppen nicht bewaffnet entgegengetreten sei. 
(Fortsetzung folgt.) 
Illustrierte Kriegsberichte 
Auf Patrouille*). 
Von Dr. Reinhold Eichacker, Hauptmann d. L. 
1. 
Nach Anbruch der Dunkelheit ist vom Infanterieregi 
ment Nr. X durch eine Offizierspatrouille die Stellung des 
Feindes im Monstrewäldchen erkunden zu lassen. Es 
kommt darauf an, Ausbau der Stellung, Lage und Art 
der Hindernisse, Stärke der Besatzung und annähernde 
Entfernung der Reserven möglichst zweifelsfrei festzustellen. 
So lautete der Befehl. Ich übernahm die Führung der 
Patrouille. Der Auftrag war ebenso wichtig, wie schwer 
zu erfüllen. Das Monstrewäldchen war vor einigen Tagen 
nach erbitterten Kämpfen dem Feind in die Hände gefallen 
und hatte uns seitdem recht unangenehme Stunden be 
reitet. Durch seine vorspringende Lage bohrte es sich wie 
ein Dorn in unsere vorderste Front und flankierte einen Teil 
unserer Gräben durch Maschinengewehrfeuer. Das Wäld- 
*) Wir entnehmen die nachfolgende Schilderung dem im Ver 
lag der Union in Stuttgart erschienenen Buch eines Mitkämpfers, 
wie es in diesem Krieg noch nicht geschrieben wurde: „Eichacker, 
Briefe an das Leben. Von der Seele des Schützengrabens und 
von den Schützengräben der Seele." (Preis geheftet 1 Mk.) Wie 
hier so kommt auch in den übrigen Schilderungen von ergreifender 
Wahrheit und packender Darstellungskraft das innerste Wesen dieses 
völkervernichtenden Ringens in seiner ganzen Furchtbarkeit und 
Größe zum Ausdruck. Es sind Kriegswahrheiten, keine Kriegs 
märchen, von erschütternder Echtheit und Tiefe. 
chen mußte wiedergewonnen werden um jeden Preis. — 
Das wußte der Feind, und er mußte sich danach eingerichtet 
haben. Ich war mir der Schwierigkeit meiner Aufgabe voll 
bewußt. Unsere Erkundung mußte uns nicht nur in das 
jedenfalls stark besetzte Wäldchen, sondern noch hinter die 
vordersten feindlichen Gräben führen. Mein Plan war 
sorgfältig überdacht, jedes Hindernis im voraus erwogen. 
Die Nacht konnte kommen. Ich war bereit. 
Um sechs Uhr abends war es schon stockdunkel. Der 
Himmel hing dicht bewölkt. Freund und Feind lagen scharf 
auf der Lauer. Vereinzelte Schüsse flackerten schläfrig von 
hüben und drüben, schlugen gegen die Schutzschilde, bohrten 
sich in die Sandsäcke oder sangen über die Köpfe weg. 
Schrapnelle und Granaten röhrten und heulten unablässig 
heran, schlugen krachend vorn vor die Brustwehr, rissen dem 
Dunkel flammende Wunden, wirbelten Steine und Schlamm 
zur Höhe. Es war eine „stille Nacht" — für den Westen. 
Das schwierigste war, erst einmal herauszukommen aus 
unserem Graben, unbemerkt. — Unermüdlich stiegen die 
Leuchtraketen und warfen ihren blendenden Kranz über 
Graben und Brustwehr. Das ganze Gelände war taghell 
erleuchtet, sekundenlang. Dann doppeltes Dunkel. 
Ich wartete, bis das Tempo etwas ruhiger wurde. Vor 
läufig war an ein Verlassen der Deckung gar nicht zu denken. 
Jeder Stein, jede Kante war haarscharf beleuchtet. Leise 
unterrichtete ich nochmals meine Begleiter. Ein Unter 
offizier und zwei Leute, die sich freiwillig gemeldet hatten. 
Sie verstanden und wiederholten meine Befehle. Der 
Schützengräben 
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Makukovg Stojakovo 
Wardar 
Gjavoto 
Bogdand 
Gevgeli 
Bogodcmza 
Dzeovo 
Makukow 
Das Wardarlal bei Gevgeli. Nach einer französischen Darstellung.
	        
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