Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Vierter Band. (Vierter Band)

Die Hochfläche von Vielgereuth, auf der die österreichisch-ungarischen Truppen am 16. Mai 1916 di^ feindlichen (Stellungen vsoguo o ^pro— 
Coston—Gosta d'Agro—Maronia erstürmten, und von der aus sie nach Überschreitung der italienischen, Grenze die feindlichen Werke Campo- 
molon und Toraro eroberten. 
sturm der Österreicher und Ungarn meist nicht mehr die Mög 
lichkeit fanden, die Geschütze mitzuführen oder auch nur un 
brauchbar zu machen. 
Auch italienische Versuche, durch Vorstöße an anderen 
Stellen, wie bei Doberdo, bei Flitsch, am Pflöcken und am 
Peutelstein, den Gegner von seiner Hauptfront abzulenken, 
vermochten die dortigen Fortschritte nicht aufzuhalten. Zu 
nächst wurde trotz aller hartnäckigen Gegenwehr Chiesa ge 
nommen. Die Italiener versuchten im Schutze der Nacht 
einen Entlastungstoß gegen Roana über die Assaschlucht, 
die Truppen des Grazer Korps, die ihnen hier gegenüber 
standen, bemerkten die Absicht aber zeitig genug, um sie 
vollständig vereiteln Zu können. Südlich des Suganer Tals 
wurden im Gebiete des Zwölferkogels ebenfalls Fortschritte 
gemacht, und nördlich des genannten Tales überquerten 
k. u. k. Truppen trotz hartnäckiger feindlicher Abwehr das 
Masotal, wobei die Ortschaft Striegen genommen wurde. 
Auch die vom Kempelberge niedersteigenden Streitkräfte 
gewannen nach Süden durch Besetzung des Corno di Campo- 
verde Raum. — Im Quellgebiet der Eeggia besetzten die 
Österreicher und Ungarn den 2185 Meter hohen Gipfel des 
das Masotal beherrschenden Cista. 
Das Zentrum der österreichisch-ungarischen Armee stand 
jetzt unmittelbar vor der stärksten Sperrlinie auf ihrem Wege 
nach der Ebene vonArsiero und Asiago. Ein Teil der schweren 
Geschütze wurde schon gegen die mächtigen Befestigungen ge 
richtet; doch hatte die Hauptmasse der Artillerie dem eiligen 
Vorrücken der Infanterie noch nicht folgen können und 
mußte herangeholt werden (siehe Bild Seite 474). Während 
Zum Vordringen des österreichisch-ungarischen Heeres an der italienischen Grenze. 
Siegesfrohe Truppen rücken in ihren Kampsstand 
dies geschah und die angekommenen Geschütze mit Hilfe der 
Flieger sogleich eingeschossen wurden, schloß sich der Ring 
um Arsiero immer enger. Am 25. Mai wurden die Italiener 
zuerst aus ihren Stellungen westlich Barcarola vertrieben, 
sodann in siebenstündigem schweren Kampfe die Waldungen 
des Monte Cimone von ihnen gesäubert und ihnen der 
Gipfel entrissen. Damit hatten sich die österreichisch-unga 
rischen Spitzen bis auf zwei Kilometer an Arsiero heran 
gearbeitet. Auch die beiden Flügel, der rechte am Etschtal 
und der linke im Suganer Tal, blieben in flottem Fortschreiten. 
Südöstlich Burgen wurden der Civaron und der Elferkogel 
genommen. Ferner gelang einem Teil des Grazer Korps 
die Erstürmung des gesamten Höhenrückens Campoverde 
bis Meata östlich des Assatals, gegenüber dem Monte Verena. 
Mit solcher Gewalt gingen hierbei die stürmenden Truppen 
trotz schwierigsten Geländes vor, daß die Italiener ihre seit 
langem vorbereitete feste Stellung in regelloser Flucht preis 
geben mußten; sie gerieten dabei mitten in das Feuer der 
österreichisch-ungarischen Artillerie und trugen die schwersten 
blutigen Verluste davon. An Gefangenen büßten sie 
2500 Mann, darunter einen Oberst und mehrere Stabs 
offiziere, ein und mußten außerdem 4 Geschütze, 4 Ma 
schinengewehre, 300 Fahrräder und viel anderes Kriegsgerät 
in der Hand des Siegers lassen. Dieser war damit zugleich 
von Norden her noch näher an Asiago herangerückt. 
Am 26. Mai folgten Hauptschläge gegen Arsiero wie 
gegen Asiago. Fünf Kilometer nördlich des letzteren 
wurde der wichtige Monte Mo-chice genommen, der den 
Berg Asiago um mehrere hundert Meter überhöht. 
Ebenso drangen die Österreicher und 
Ungarn auf dem das Suganer Tal auf 
seiner südlichen Seite begleitenden 
Höhenrücken weiter vor und setzten sich 
in Besitz der Eima Maora. Bei der 
gegen Arsiero an diesem Tage ge 
richteten Unternehmung zeichnete sich 
Oberleutnant Albin Mlaker vom 14. 
Sappeurbataillon rühmlich aus. Mit 
wenigen Leuten stürmte er das wich 
tige Panzerwerk Casarati, das bereits 
zu der inneren Befestigungsgruppe 
von Arsiero gehört und südwestlich 
Barcarola die Straße durchs Astachtal 
sperrt. Die Tat wurde ausgeführt, 
während von beiden Seiten die Ar 
tillerie noch tätig war. Aber ungeachtet 
des schweren Feuers drang Mlaker mit 
seiner tapferen kleinen Schar ein. Da 
bei wurden italienische Sappeure über 
rascht, wie sie eben im Begriff waren, 
das Werk zu sprengen; sie wurden hier 
an verhindert und gefangen abgeführt. 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/16.
	        
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