Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Vierter Band. (Vierter Band)

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Die Geschichte des Weltkrieges 1914/16. 
iFortsetzung.) 
Die für die Österreicher und Un 
garn günstige Artillerieschlacht vom 
15. Mai hatte einen neuen bedeutungs 
vollen Abschnitt des Krieges gegen Ita 
lien eröffnet. Wohin sich der Hauptstoß 
richten würde, blieb den Italienern zu 
nächst noch unklar, da die Feuertätig- 
kert vom 15. und ebenso die am 16. 
sich anschließenden Jnfanterievorstöße 
fast an allen Punkten der ausgedehn 
ten Front erfolgten. In den nächsten 
Tagen stellte sich aber zur Überraschung 
des Feindes heraus, daß der erste um 
fassende Stoß gegen die italienischen 
Linien aus dem Abschnitt von Trient 
geplant war. Es war dies eine wegen 
ihres Hochgebirgscharakters überaus 
schwierige Stelle, die aber doch gute 
Aussichten bot, weil die Italiener hier 
nicht allzu stark waren. Gelang der 
Durchstoß, so eröffnete sich dem An 
greifer der Weg nach der oberitalie 
nischen Tiefebene und dem Meere, 
während der Feind Gefahr lief, flan 
kiert und abgeschnitten zu werden. 
Schon in Friedenszeiten hatte man 
diesem Teil des Grenzgebiets auf bei 
den Seiten hohe militärische Bedeu 
tung beigemessen. Die k. u. k. Heeres 
leitung hatte die jährlichen Manöver 
wiederholt in dieser Gegend abhalten 
lassen, und italienischerseits war die 
Grenze durch Anlegung einer starken 
Sperrfortlinie gesichert worden. Gleich 
zu Beginn des Krieges hatten dann 
die Italiener alles aufgeboten, um 
einen Teil des feindlichen Bodens in 
ihren Besitz zu bringen; ein Durch 
bruch hatte sich allerdings als unausführbar erwiesen, wohl 
aber waren die italienischen Eebirgstellungen im Laufe 
Der österreichisch-ungarische Thronfolger 
Erzherzog Karl Franz Joseph, 
Führer der siegreichen Truppen in Südtirol, im Ge 
spräch mit Offizieren einer Minenwerferkompanie. 
der Zeit nach Möglichkeit ausgebaut 
worden. Die Fortschritte waren gegen 
über der zähen Verteidigung in sehr 
mäßigen Grenzen geblieben und hatten 
unverhältnismäßige Opfer erfordert; 
so auch die Zerstörung einiger öster 
reichisch-ungarischer Sperrforts. 
Jetzt also erschien der k.u.k. Heeres 
leitung der Zeitpunkt zu eigenem Vor 
gehen gekommen. Zunächst mußte 
der Tiroler Boden vom Feinde ge 
säubert werden; dann galt es, dessen 
weitest vorgeschobene Sperrforts zu 
überwinden, und endlich mußte man 
den Zugang zu der inneren und stärk 
sten Sperrfortlinie um Arsiero und 
Asiago zu gewinnen suchen, um der 
schweren Artillerie die Möglichkeit zu 
geben, durch Niederlegung der Panzer 
türme und Betonwände dieser Befesti 
gungen den Weg in die italienische 
Ebene zu erschließen. 
Der Schauplatz (siehe untenstehende 
Karte) der Kämpfe, die sich zur Er 
füllung dieser Aufgaben in der zwei 
ten Maihälfte entwickelten, ist altes 
deutsches Sprachgebiet, das aber im 
Laufe der Zeit bis auf wenige 
Sprachinseln verwelscht wurde. Die 
k. u. k. Tagesberichte brachten nun 
infolge einer Verfügung von höchster 
Stelle die geschichtliche Überlieferung 
dadurch zur Geltung, daß sie für die 
in Frage kommenden Orte vielfach 
die alten deutschen Benennungen an 
wandten. Wir lassen zu leichterem 
Verständnis für die meistgenannten 
Örtlichkeiten eine Verdeutschung der 
von den üblichen Kartenwerken fast ausschließlich gegebenen 
italienischen Namen folgen: Val di LadroLedertal, 
Vogelschaukarte zu dem österreichisch-ungarischen Vordringen in Südtirol. 
Amerika«. Copyright 1916 by Union Deutsche Berlagsgesellschaft in Stuttgart. 
IV. Band.
	        
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