Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Vierter Band. (Vierter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/16, 
zösische Front 20 Kilometer westlich 
von Reims geführt, einen Abschnitt, 
der schon oft der Schauplatz schwerer 
Kämpfe gewesen war. Sächsische 
Regimenter stürmten gegen die dort 
südwestlich und südlich von Ville-aur- 
Bois (zwischen Craonne und Berry- 
au-Bac) gelegenen Waldstücke in einer 
Breite von etwa 1400 Metern vor 
und vermochten in einer Tiefe von 
einmn Kilometer in die stark ausge 
bauten französischen Verteidigungs 
werke durchzustoßen, wobei sie 1 Re 
volverkanone, 5 Maschinengewehre, 
13 Minenwerfer erbeuteten und über 
700 Gefangene einbrachten. Die deut 
schen Verluste waren so gering, daß 
der Tagesbericht dies eigens hervor 
hob. Heftige Gegenstöße gegen die 
beiden Teilen mit Recht als wichtig 
geltende Stellung blieben nicht aus; 
von besonderer Heftigkeit, namentlich 
was die Tätigkeit der französischen 
Artillerie betrifft, waren sie am 
14. März. Doch blieben alle Be 
mühungen um die Zurückgewinnung 
des Verlorenen vergeblich. 
In der Champagne wagten die 
Franzosen am 16. März einen schweren 
Angriff auf die deutschen Stellungen 
bei St.-Couplets und westlich der 
Straße Somme-Py—Souain. Das 
vorbereitende starke Artilleriefeuer 
hatte aber nicht die erhoffte Wirkung 
auf die deutschen Linien gehabt, denn 
als die dichten Jnfanteriemassen gegen 
die deutschen Gräben vorgingen, pras 
selte ihnen ein so schweres Gewehr- 
und Maschinengewehrfeuer entgegen, 
daß sie unter blutigen Verlusten und 
mit Zurücklassung von Gefangenen 
zurückfluten mußten. 
Während die bisher besprochenen 
Kämpfe mit den Vorgängen bei Ver 
dun nur in losem Zusammenhang 
standen, spielten sich in der näheren 
Nachbarschaft dieses jetzt im Vorder 
gründe stehenden Schauplatzes, in den 
Argonnen und in den Vogesen, Ge 
fechte ab, die beiderseits unmittelbar 
der Erkundung und Störung der auf 
Verdun gerichteten gegnerischen Absich- 
ten galten. In diesen Gebieten wurde 
der Donner der Artilleriekämpfe häufig 
unterbrochen durch das langgedehnte 
dumpfe Grollen von den Sprengungen 
gewaltiger Minen (siehe auch die neben 
stehenden Bilder), die sich durch mäch 
tige, viele Meter hohe Staubsäulen 
weithin ankündigten. 
.Am 2. März versuchten die Fran 
zosen, nordöstlich von La Chalade, in 
den Argonnen im Bolanthewalde 
durch einen Teilangriff voranzukom 
men, wurden aber mit Leichtigkeit 
abgewiesen. Auch am folgenden Tage 
scheiterten französische Angriffe an dem 
hartnäckigen deutschen Widerstände. 
Am 6. März wurde bei La Chalade 
deutscherseits eine umfangreiche Spren 
gung so glücklich durchgeführt, daß die 
französische Stellung um ein wich 
tiges Stück zurückgeschoben werden 
konnte. 
In den Vogesen, wo die Fran 
zosen ihre Stellungen mit einem ganz 
ungewöhnlichen Aufwand von Artil 
lerie zu halten bemüht waren, griffen 
sie Anfang März einen nordöstlich von 
Badonviller bei der Försterei Thiaville 
Eingang zu einem Minenstollen« 
Pioniere beim Bau eines Stollens (Blitzlichtaufnahme), 
Erbeutete französische Minenwerfer mit Munition. 
Der Minenkampf im Stellungskrieg im Westen. 
Nach photographischen Aufnahmen von A. Holznagel. Berlin-Steglitz. 
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