Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Siebenter Band. (Siebenter Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 
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Vogelschaukarte vom Chemin des Domes nördlich der Alsne. 
lischen Schiffe nicht so in die Nähe der Küste, daß sie Er 
folge hätten haben können; schwere deutsche Geschütze, 
die ihre Fahrzeuge schon aus einer Entfernung von 33 Kilo 
metern empfindlich geschädigt hatten, legten dem Angriffs 
mut der englischen Flotte Zurückhaltung auf. Um so leb 
hafter waren die englischen Angriffe aus der Luft auf Zee- 
brügge, die zum Teil mit so wenig geübten Kräften unter 
nommen wurden, daß dabei auch die holländische Erenz- 
und Küstenstadt Zierikzee (siehe Bild Seite 11) schwer be 
schädigt wurde. Ihrer Gewohnheit gemäß suchten die 
Engländer die Schuld auch in diesem Falle wieder auf die 
Deutschen abzuwälzen, genau so, wie die Franzosen die 
Deutschen für den Bombenabwurf auf die schweizerische 
Stadt Pruntrut verantwortlich machen wollten. Die Unter 
suchung der Splitter hat aber zweifellos ergeben, daß es 
sich um englische Bomben handelte. Am 15. Mai vor 
mittags griffen drei deutsche Seeflugzeuge unter Führung 
des Leutnants zur See Christiansen vor der Themsemün 
dung ein gleich starkes feindliches Geschwader an. Unser 
Sonderbericht auf Seite 12 aus fachmännischer Feder be 
richtet eingehend über, den Verlauf des hartnäckigen Ge 
fechts» in dem die Deutschen Sieger blieben. 
Um diese Zeit waren auch amerikanische Torpedoboote 
in englischen Häfen und japanische kt-Boot-Jäger in Mar 
seille eingelaufen. Sie wurden von der englischen und fran 
zösischen Presse so lebhaft begrüßt, als ob schon durch ihr 
Erscheinen der lck-Boot-Krieg beendet werden könnte. Das 
war natürlich eine Täuschung. — «Fortsetzung folgt.» 
Illustrierte Kriegsberichte. 
Großbritannien und Österreich-Ungarn. 
Von vr. Hans F. Helmolt. 
Die Hauptschwäche eines Koalitionskrieges besteht er 
fahrungsgemäß darin, daß es, wenn nicht unmöglich, so doch 
ungeheuer schwierig ist, zu jeder Zeit alle Interessen sämt 
licher Bundesgenossen gleichmäßig wahrzunehmen- Je 
größer der Verband, desto mehr innere Reibungsflächen und 
desto mehr Gelegenheiten für den Gegner, nach dem be 
währten Grundsätze „Teile und herrsche!" vorzugehen. 
Es wäre ein wahres Wunder, wenn im Weltkriege 
Großbritannien noch nicht nach diesem Rezepte gehandelt 
haben sollte. In der Tat hat es das längst und wiederholt 
versucht: bei der Türkei, bei Bulgarien, bei Österreich-Ungarn, 
und jedesmal, wie gar nicht besonders betont zu werden 
braucht, mit völligem Mißerfolge. Die Taktik, womit es 
seine Lockungen einzuleiten pflegte, gipfelte stets in der 
Beteuerung, daß es nur durch eine nichtgewollte Ver 
kettung unerwünscht ungünstiger Umstände zum Feinde des 
betreffenden Vierbundgliedes geworden sei und daß es ihm 
nun sehr am Herzen liege, die „alte Freundschaft" wieder 
zu erneuern. Was es aber mit derlei Versicherungen in 
Wirklichkeit auf sich hat, lehrt eine genauere Beleuchtung 
namentlich der Behauptung, England habe den natürlichen 
Bestrebungen Österreich-Ungarns, sich am Balkan auszu 
dehnen, niemals Steine in den Weg gelegt — im Gegenteile 
nur uneigennützige Förderung angedeihen lassen. 
Österreich-Ungarns Balkanpolitik war von Joseph II. an 
unfruchtbar geblieben bis auf Graf Julius Andrasfy den 
Alteren. Indem sich dieser als nüchterirer Realpolitiker 
auf den Boden der 1866 geschaffenen Lage stellte, bekam 
er die Hände für balkanische Aufgaben frei,' Letztere be 
zweckten die Verdrängung des russischen Einflusses — wenn 
nötig, zuungunsten des territorialen Bestands der Türkei. 
Die Etappen auf diesem Wege waren: die Reichstadter 
Konvention vom 8. Juli 1876, die ebenfalls geheimgehaltene 
Abmachung mit Rußland vom 15. Januar 1877, die so 
genannte Lonvoution ackckitionntzlls vom 18. März 1877 
und Artikel 25 des Berliner Vertrags vom 13. Juli 1878. 
Die wesentlichsten Errungenschaften dieser Abmachungen 
nach der Niederlage der Türkei waren für Österreich-Ungarn: 
1876 Teile von Bosnien, dem Sandschak Novibazar und 
der Herzegowina; 1877 Bosnien und Herzegowina ohne 
den Sandschak, 1878 Besetzung Bosniens und der Herzego 
wina im Aufträge der Mächte. Sie war aber nur als einst 
weiliger Zustand zu betrachten nach dem in letzter Stunde 
abgetrotzten Geheimabkommen mit den türkischen Vertretern 
vom 13. Juli 1878: im Sandschak dauert die osmanische 
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