Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 
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M. Sf. u. 5. 
Generalfeldmarschall v. Mackensen mit seinem Stab bei einer Parade türkischer Truppen nach den siegreichen Kämpfen gegen die Rumänen. 
und Gründlichkeit und in dem dadurch bis zuin Sieges 
bewußtsein gesteigerten Selbstvertrauen einer planmäßig 
durchgebildeten, mit allen technischen Angriffsmitteln aus 
gerüsteten und unterstützten Sturmtruppe." So siegten die 
Deutschen und ihre Verbündeten bei Skrobowa, so erklärt, 
sich der Sieg bei Witoniz an der Höhe 192 am Oberlauf 
des Stochod, so der schöne Sturm preußischer Garde an 
der Narajowka. Der Tag von Skrobowa ist deshalb mehr 
als nur ein Tagesereignis, er ist ein Kennzeichen für den 
Geist und die Kraft der gesamten Ostfront der Mittelmächte. 
Schwäbische Regimenter aus der Somme- 
schlacht. 
Von Kriegsberichterstatter Eugen Kaltschmidt. 
I. 
Als die Schlacht an der Somme begann, hatte eine 
Württembergische Reservedivision den Abschnitt beiderseits 
der Ancre besetzt. Mir ist die Kilometerzahl der Breite dieser 
Stellung zwischen Eomnwcourt und Ovillers bekannt — 
nennen darf ich sie nicht. Aber ich darf sagen, daß es nicht 
viel überzeugendere Beispiele für die unüberwindliche Kraft 
deutschen Widerstandes gegen eine ungeheure Übermacht 
geben dürfte, als die Kämpfe dieser Schwabenregimenter. 
Von den Tübingern, die 
während der ersten Juli 
woche Ovillers behaup 
teten, habe ich schon er 
zählt (siehe Band V Seite 
266). Jetzt kann ich von 
zwei Schwesterregimen 
tern berichten, die bis in 
die kritischen November 
tage hinein auf vorge 
schobenen Posten tapfer 
ausgehalten haben. 
Das achttägige Vor 
bereitungsfeuer der Eng 
länder zum ersten großen 
Ansturm am 1. Juli er 
ging über den ganzen 
Divisionsabschnitt. Als 
der Angriff abgeschlagen 
war, begnügten sich die 
Engländer damit, diese 
ganze Front unter Feuer 
zu halten, und verlegten 
ihreinfanteristischen Vor 
stöße weiter südwärts, 
mit der Richtung von der 
Somme aus nach Nor 
den. So gedachten sie 
dieStellungen bei Thiep- 
oal und an der Ancre zu 
flankieren und von rück 
wärts gleichsam auszuhöhlen, denn für den Frontalangriff, 
das merkten sie bald, waren diese Werke zu stark. Es war, so 
versicherten mir die Offiziere, das persönliche Verdienst 
des Divisionskommandeurs, der unermüdlich darauf drang» 
daß in den langen Monaten des vorhergehenden Stellungs 
krieges die Gräben und Unterstände festungsartig ausgebaut 
wurden. Ein Vierteljahr und länger haben die Engländer 
gebraucht, bis sie die Gräben von Thiepval, die Schwaben- 
und Staufenschanze mürbe geschossen hatten. 
Die englischen Berichte über die Eroberung von Thiepval 
sind dermaßen phantastisch ausgefallen, daß wenigstens die 
gröbsten Behauptungen entkräftet werden müssen. Reuter 
fabelte von deutschen Maschinengewehren und Minenwerfern, 
die durch Aufzüge versenkt und gehoben wurden. Die „Times" 
wußte von schauerlichen Tragödien in den Kellern und Kata 
komben des Schlosses, von tausend Gefangenen eines einzigen 
Regiments bei der Erstürmung des Dorfes am 27. Septem 
ber zu berichten. — Das ist zum Teil glatter Unsinn, zum 
Teil arg entstellt. Elektrisch betriebene Aufzüge hätte sich 
wohl mancher Mann im vorderen Graben gewünscht, aber 
vorderhand wurden zuverlässigere Einrichtungen für besser 
gehalten. Das Regiment von Ovillers, das bei Thiepval 
vom 23. Juli bis 30. September und teilweise bis 6. Ok 
tober eingesetzt war, hat von Katakomben nichts gemerkt. 
Der Tchloßkeller, der schon im Frieden von einem Deutschen 
militärisch ausgebaut 
worden sein soll, gehörte 
einenr Pariser Bankier 
und war längst unbe 
wohnbar und durch 
Sprengungen verschüt 
tet, als die Angriffe der 
Engländer begannen. 
Thiepval wurde von vier 
Kompanien verteidigt, 
die nach den fortwäh 
renden Angriffen längst 
nicht mehr ihre volle Ge 
fechtstärke von etwa 800 
Mannbesaßen. Wie viele 
von ihnen dem Feinde 
lebend in die Hände 
fielen, wissen wir nicht, 
aber 1000 Mann können 
es kaum gewesen sein. 
Das Reserveregiment, 
das mit seinem Abschnitt 
nordwestlich der Ancre 
an die Thiepvalstellung 
angrenzte, lag hier be 
reits vom Mai 1915 an, 
mit ganz geringen Ab 
lösungen, bis zum 8. Sep 
tember 1916. Dann Ruhe 
mit Schanzarbeit bis 
Ende September. Am 
General. Hilmi Pascha, der Führer der Türken in der Dobrudscha, und General 
Toscheff, der Generalissimus der bulgarischen Truppen auf dieser Kampffront, auf 
ihrem Gefechtftand vor Medgidia in der Dobrudscha.
	        
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