Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17 
gewehre in ihrer Hand. Am 5. Dezember '"«errv' - 
waren die Russen neuerdings im Vorgehen; 
ihre Gegner setzten sich jedoch energisch zur 
Wehr. Im Bazkatal besonders, südöstlich 
des Beckens von Kezdivasarhely, glückte deut 
schen und österreichisch-ungarischen Truppen 
ein Handstreich gegen rumänische Stellungen. 
Die Verbündeten besetzten ein beträchtliches / 
Stück der feindlichen Linie, nahmen 2 Offi- 
ziere und 80 Mann gefangen und erbeuteten , ' 
große Munitionsmengen. 
An den nächsten Tagen ließen es Russen ER fc 
und Rumänen bei Feuerüberfällen und meist / Vji/ 
bedeutungslosen Vorfeldgefechten bewenden; '■■■'.jJmä 
die russische Entlastungsunternehmung an 
der Moldaufront hatte die erhoffte Wirkung 
bisher nicht gehabt. 
Um dieselbe Zeit spielten sich auch an der W 
Dobrudschafront Kämpfe ab. Hiersollte MH 
im besonderen die Armeegruppe Mackensens DWWW» 
geworfen oder doch mindestens am Ein- "" 
greifen zugunsten Falkenhayns verhindert 
werden. Mit heißem Bemühen hatte der » \ 1 
General Sacharow durch frontale Stöße 
die Erschütterung der Stellungen Macken- i r 
sens quer durch die schmälste Stelle der Do- |||| < 
brudscha, von der Donau nach dem Schwär- HU l Jä 
zcn Meere, nördlich der Lmie Cernavoda— 
Constanza, erstrebt. Hauptsächlich der rechte 
Flüqel Mackensens am Schwarzen Meer 
inußte einen starken Druck aushalten. Nach ß 
einer Ruhepause versuchte Sacharow durch M - 
Opferung zweier sibirischer Divisionen den R \ | 
linken Flügel der Armee Mackensen, der von «L V | 
Bulgaren und Türken (siehe die Bilder Seite 43 Ms 
und 44 oben) gehalten wurde, niederzuringen. 
Mächtiges Artilleriefeuer unterstützte den An- 
griff. Die Bulgaren konnten den Feind aber 
schon durch ihr Sperrfeuer aufhalten, woran ppliLlillk:, 
auch von den Gegnern ins Treffen geführte 
Panzerkraftwagen nichts zu ändern vermoch- 
ten. Zwei von letzteren blieben vor den bul- p| 
garischen Hindernissen zerschossen liegen. Mit 
verstärktem Nachdruck wiederholten die Feinde «ÄWWW 
am nächsten Tage, und besonders auch am 
2. Dezember, ihre Anstrengungen. Vom WW8WE 
frühen Morgen an bereitete ihre Artillerie BlipPf* 
das Unternehmen durch eine äußerst schwere 
Beschießung vor und dann griffen siegegen 
300 Schritt Eroberung 
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verheerendes Feuer 
i. Drei auf dem 
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ten von der treffsicheren Artil- 
ganzen Front wurde der schwere 
einem Abschnitt 
zum Gegenstoß vor, 
't der Besatzung und 
von drei russischen Divisionen ein (siehe 
An der Standhaftigkeit der Bulgaren und 
zerschellt. Infolge des Scheiterns 
ihres Durchbruchversuches zwischen der Donau und dem Orte 
Satiskoej blieben die Russen auch nicht in ihren Ausfall- 
stellungen stehen, sondern zogen sich in ihre weiter zurück 
liegenden stark befestigten Linien zurück. Die Bulgaren zähl 
ten nach dem Kampf vor einem schmalen Frontstück der 
Höhe 234 allein über 600 feindliche Leichen. Die Kampf 
tätigkeit auf der Dobrudschafront flaute in den nächsten Tagen 
mehr und mehr ab und ging in fast vollständige Ruhe über. 
General Sacharow wagte nach den vergangenen Schlacht 
tagen nicht, sich auf weitere größere Gefechte einzulassen.— 
Der eigentliche Kriegschauplatz, auf dem die Rumänen 
um ihr Schicksal zu ringen hatten, war die W a l a ch e i. Sie 
ist ein verhältnismäßig leicht zu verteidigendes Gebiet, weil 
die vielen in nordsüdlicher Richtung verlaufenden Neben 
flüsse der Donau, die selbst wieder reichlich durch Neben 
flüsse gespeist werden, das ganze Gelände in zahlreiche 
Abschnitte auflösen, die immer wieder günstige Stellringen 
drängen die Schlagkraft des rumänischen 
Heeres zerrüttet hat, beweist die schneidige 
Neitertat des Rittmeisters v. Borcke von den 
Pasewalker Kürassieren, der bei Eiolanesti 
eine feindliche Kolonne von 1200 Mann mit 
17 Offizieren, 10 Geschützen und 3 Maschi 
nengewehren mit einer einzigen Schwadron 
tollkühn anritt und sie zur Waffenstreckung 
zwang (siehe Bild Seite 45). 
So näherten sich von Westen her Be 
siegte und Sieger immer mehr der Haupt 
stadt Rumäniens, gegen die auch von Süden 
her auf der Straße Eiurgiu—Bukarest die 
Donauarmee im Vorrücken war (siehe die 
Karte Seite 47 unten). Nach scharfem Kampfe 
wurde die Neajlowaniederung durchschritten 
und der Widerstand des Gegners durch 
energischen Bajonettstoß bulgarischer Regi 
menter gebrochen: allerdings war Vorsicht 
geboten, denn es mußte angenommen wer 
den, daß die Rumänen und die bei ihnen 
befindlichen russischen Kräfte sich auf die 
Flanke der Donauarmee werfen würden, um 
diese letzte Gelegenheit zur Rettung von 
Bukarest nicht ungenützt verstreichen zu lassen. 
So kam es denn im Raume des un 
teren Arges zu einer großen Schlacht. Nicht 
umsonst hatte der rumänische Heerführer 
General Stratilescu in seinem Befehl ge 
sagt, daß von dem Ausgange dieses Kampfes 
das Schicksal Rumäniens abhinge. Mit 
äußerster Erbitterung wurde gerungen, und 
lange schwankte die Schale des Sieges hin 
und her. Da setzten Deutsche, Österreicher 
und Ungarn noch einmal mit äußerster 
Energie zum Angriff an. Ein mächtiger 
Stoß, und die Verbündeten brachen durch 
die feindliche Linie, wobei ein bayerisches 
Regiment mit wilder Tapferkeit bis zum 
Standpunkt eines rumänischen Divisions 
stabes gelangte und dessen Eeneralstabs- 
offiziere gefangen nahm. 
Da war es mit dem Zusammenhalt der 
rumänischen ersten Armee vorbei. Noch ein 
mal in letzter Stunde versuchte die rumänische 
Heeresleitung das Schicksal des Tages zu 
wenden. Auf dem rechten Flügel wurde die 
letzte Reserve ins Prahovatal zum Gegen 
stoß vorgeworfen, doch auch ihr Anlauf zer 
schellte an dem mörderischen Schnellfeuer 
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sechs Uhr abends die Bulgaren und weiter 
östlich auch die Türken an. Bis auf 300 Schritt 
ließen diese die Russen an ihre Stellungen 
herankommen; dann eröffneten sie ein i 
auf die dichten feindlichen Kolonnen, au, 
bulgarischen Flügel zur Unterstützung vorgehende eng' 
lische Panzerwagen wurden von der treffsicheren Artil 
lerie vernichtet. Auf der ganzen Fi" ' 
Angriff äußerst blutig abgewiesen, 
gingen Bulgaren und Ottomanen ^ 
erbeuteten zwei Panzerkraftwagen mit 
brachten Gefangene 
Bilo Seite 42). O v „ 
Türken war der Sturm zerschellt. 
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Armee hatte eine vernichtende Niederlage erlitten. Ganzen 
Truppenkörpern und einem großen Teil der Artillerie fehlte 
die Zeit zum geordneten Rückzüge, so ungestüm traf der 
Stoß der Deutschen die rumänische Front; sie wurden ab 
geschnitten und gefangen, der Rest flutete entmutigt in 
Unordnung auf 
Bukarest zurück, 
wohin nun 
Stratilescu 
seine geschlage 
nen Scharen zu 
rückführte. 
Das Arges- 
tal wurde über 
schritten, wobei 
westpreußische 
Grenadiere den 
Rumänen in 
schneidigem 
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von deren Innerem er sechs bis neun Kilometer ablag. 
Die Werke waren stark profiliert und mit einer sehr reich 
lichen Panzerwehr versehen, von der Brialmont stets ein 
Anhänger gewesen ist. Nicht weniger als 61 Panzertürme 
für je zwei 12- oder 15-om-Kanonen hatten in den Be 
festigungen Aufstellung gefunden, ferner 74 Türme für 
je eine 21-om-Haubitze und 127 Cenkpanzer für Sturmab 
wehrgeschütze, zumeist 5,3-om-SchneIlfeuerkanonen. Alle 
Werke waren durch eine Gürtelbahn und eine Ringstraße 
miteinander verbunden. 
Gegen diese Festung rückten nun die Heere Falkenhayns 
und Mackensens heran. 
Der leitende Grundsatz der von drei Seiten andringen 
den Armeen der Verbündeten war, dem Gegner durch un 
ablässiges Nachdrängen keine Zeit und Gelegenheit zu er 
neuter Sammlung zu geben. 
Von Norden her vordringend, nahmen Teile des linken 
Flügels der Armee Falkenhayn das so heiß umstrittene 
Campulung und öffneten sich damit die letzte Paßstraße, 
die bisher noch nicht dem ungehinderten Verkehr dieser 
Armee von Siebenbürgen nach der Walachei gedient hatte, 
so daß sich nunmehr alle Übergänge vom Eisernen Tor 
bis zum Törzburger Sattel in den Händen der Verbün 
deten befanden. 
Von Westrumänien her aber blieben auf der ganzen 
Front die Verfolger den weichenden rumänischen Nach 
huten auf den Ferssn. Me stark dieses unablässige Rach- 
aZirin 
/Karscljewo 
, Skrobowa 
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IföldyhcljemJte 
>aranovfritedii 
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Nachtangriff 
sechs Haubitzen 
abnahmen.Ekne 
rumänische 
Gruppe, die 
südwestlich von 
Bukarest -ver 
suchte , gegen 
den Neajlowa- 
Kartenskizze znm Kampf am Skrovowabach 
«siehe Sette *0). 
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