Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

Die Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 
(Fortsetzung.) 
wadei 
itnnen 
Mevenhc* 
Phot. Berl. Jllustrat.-Ges. m. b. H. 
Die deutsche Front am Rigaischen Meerbusen, der äußerste linke Flügel der gesamten Ostfront. 
Von der Ostsee bis zu den Waldkarpathen hatte sich eine 
steigende Unruhe auf der ganzen Ostfront bemerkbar ge 
macht. Auf beiden Seiten bemühte man fidj, über die Ab 
sichten des Gegners Klarheit zu gewinnen; kleinere und 
größere Zusammenstöße waren deshalb an der Tagesord 
nung. Auf dem österreichisch- 
ungarischen Teil, im Frontab 
schnitt des Generalfeldmar 
schalls Prinzen Leopold von 
Bayern, übersetzte ein Jagd 
kommando am 23. Dezember 
zu Aufklärungszwecken die By- 
strzyca Solotwinska, bahnte 
sich durch die Hinderniszone 
einen Weg in die russische 
Linie südwestlich Bohorodcza- 
ny, machte dort die Besatzung 
nieder, zerstörte die Verteidi 
gungsanlagen gründlich und 
kehrte ohne Verluste in seine 
Ausgangstellung zurück. Das 
schluchtenreiche, von dichtem 
Tann bewachsene Gelände be 
günstigte derartige Unterneh 
men ungemein. Bei der 
Führung und bei den Mann 
schaften waren diese Überfalls- 
gefechte gleich beliebt, weil sie 
dem einzelnen Gelegenheit 
Karte zu den Kämpfen an der 2la. 
gaben, seinen Mut und seine Geschicklichkeit zu erproben, 
verhältnismäßig große Erfolge brachten und doch mit nur 
geringen Verlusten verbunden waren. Ein paar Dutzend 
kühner Soldaten genügten oft, mittels eines Überfalls -mit 
Handgranaten in ein mehrere hundert Meter breites Stück 
der feindlichen Linie einzudringen, die Grabendesatzung zu 
töten oder zu fangen, Maschinengewehre und anderes 
Material zu erbeuten und den Russen überhaupt schweren 
Schaden zuzufügen. — Der Feind dagegen verfolgte bei 
seinen Erkundungsvorstößen 
ein wesentlich anderes, viel 
blutigeres und trotzdem weni 
ger glückliches Verfahren. Die 
Russen setzten nicht kleine Grup 
pen gut durchgebildeter Mann 
schaften ein, sondern gleich 
Kompanien oder gar ganze 
Bataillone und Regimenter. 
So große Massen konnten sich 
natürlich nicht unbemerkt an 
die gegnerischen Stellungen 
heranarbeiten, weswegen ihre 
Merfallsversuche von vorn 
herein nur geringe Aussicht 
auf Gelingen hatten. Sie ge 
rieten nicht selten in das ver 
nichtende Artilleriefeuer ihrer 
wachsamen Gegner und konn 
ten infolgedessen trotz erheb 
licher Übermacht ihr Ziel ent 
weder gar nicht oder doch nur 
unter ganz unverhältnismäßi 
gen Opfern erreichen. Eine 
Bestätigung hierfür bietet der Vorstoß, den ein vierfach 
überlegenes russisches Jagdkommando bei Lysiec auf Teile 
des k. u. k. Infanterieregiments Nr. 16 unter dem Schutze 
der Nacht zum 25. Dezember unternahm. Die Österreicher 
Gesetzlich vorgeschriebener Wortlaut sür den Schutz gegen Nachdruck in Amerika: Copr., 1917 by Union Deutsche Berlagsgesellschast in Stuttgart. 
VI. Band. -m
	        
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