Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Sechster Band. (Sechster Band)

92 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17 
Versorgung dieser Front mit 
Munition und Kriegsmaterial 
unter dem Schutze der deutsch 
türtischen Flotte. Da einige 
der russischen Kriegschiffe noch 
im Bau begriffen mären, hiel 
ten sich die übrigen in ach 
tungsvoller Entfernung von 
den deutschen D-Booten. Vor 
ihren llberraschungsbejuchen 
war bis dahin die russische Küste 
von Sewastopol bis Datum 
(siehe die Karte Band I Seite 
342) nie sicher. Jedoch war der 
übermächtige Druck des Geg 
ners vom Land aus so stark, 
daß auch Trapezunt geräumt 
werden mußte. Es war ein 
harter Schlag, daß diese ur 
alte Kulturstadt, die seit an 
derthalb Jahrtausenden mit 
Konstantinopel eng verknüpft 
war, in feindlichen Besitz über 
ging. Bei der schwachen Be 
setzung der türkischen Front und 
dem Mangel an geeigneten: 
Kriegsmaterial ließ es sich je 
doch nicht vermeiden. Indessen 
waren deutsche Kanonen, Mi 
nenwerfer und Munition von 
Konstantinopel aus unterwegs. 
Da aber für diese Transporte 
die Landwege gewählt werden 
mußten, vergingen Wochen, bis 
die Verstärkungen an ihrem Bestimmungsort anlangten 
(siehe untenstehendes Bild). Inzwischen beschränkten sich die 
türkischen Truppen darauf, die Pässe des über 3000 Meter 
hohen Kolatgebirges und der weiter südlich sich erstreckenden 
Felskolosse zu verteidigen. Aus dem zerstörten Trapezunt 
trieben die plündernden Kosaken die Einwohnerschaft, die 
bunt genug aus Griechen, Armeniern, Turkomanen, Juden 
und noch einem halben Dutzend anderer Volkstämme sich 
zusammensetzte, in die unwegsamen schneebedeckten Fels- 
gebirge. Energisch war unter 
des von dem deutsch-türkischen 
Generalstab (siehe nebenstehen 
des Bild) daran gearbeitet wor 
ben, die Täler des Dzoroch- 
flusses und der übrigen Küsten 
flüsse und Gebirgszüge zu ver 
rammeln und den Russen ein 
weiteres Vordringen unmög 
lich zu machen. Ihre Sturm 
angriffe wurden trotz Ein 
setzens stärkster Truppenmas 
sen blutig abgewiesen. Moch 
ten Verrätereien seitens der 
armenischen Eingeborenen, die 
den russischen Verheißungen 
zu leichtgläubig Gehör schenk 
ten, ihnen noch so nützlich sein, 
an der türkischen Zähigkeit, 
ihre Heimat zu verteidigen, 
und an der deutschen Kriegs 
erfahrung scheiterten alle An 
griffe der Russen. Sie hatten 
auch hier an der Schwelle des 
Orients — wie in Galizien, in 
Polen und in Rußland selbst — 
die Rechnung ohne die Deut 
schen gemacht. Rach monate 
langen, blutigen Kämpfen muß 
ten sie sich wie zur See, so auch 
zu Lande überzeugen, daß sich 
kein Weg für sie nach Kon 
stantinopel fand, und—aus der 
Rot eine Tugend machend — 
entschädigte sich das große Rußland für seine Enttäu 
schungen in der Türkei an dem neutralen Persien. 
Rumäniens Erdölquellen- 
Das bedeutendste und älteste Erdölgebiet Rumäniens 
ist nach von fachmännischer Seite in den „Münchner Neuesten 
Nachrichten" veröffentlichten Darlegungen zweifellos das 
von Campina, dem sich jedoch in jüngster Zeit noch die 
Phot. A. Grohs> Berlin. 
Oberstleutnant Guse (X). Chef des Generalstabes der IN. ottoma- 
nischen Armee, und Major Paulke (XX), Instrukteur und Kom 
mandeur der Schi- und Hochgebirgstruppen. 
Phot. A. Binder, Berlin. 
Bayerische 15-em-Haubitzbatterie geht an die Front in Mesopotamien. Die Gespanne bestehen aus zwanzig Ochsen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.