Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

29Q Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Phot. Bild-- und Film-Amt. 
Deutsche schwere Mörserbatterie im Rückzugsgefecht bei den Abwehrkämpfen im Westen. 
Stellungen ein, mutzten aber vor dem mutig draufgehenden 
176. Infanterieregiment unter Hauptmann Preutzer, das 
einige Batterien wacker unterstützten, wieder weichen. 
Zwischen Deinze und der holländischen Grenze trugen 
Belgier und Franzosen die Hauptlast des Kampfes»' sie 
stürmten an der deutschen Lysfront, insbesondere gegen die 
deutschen Brückenkopfstellungen auf dem westlichen Flutz- 
ufer. Beiderseits von Zomergen drangen sie zwar in die 
Brückenköpfe ein» vermochten sich jedoch dort nicht zu halten. 
Am heitzesten ging es an diesem Tage zwischen Deinze 
nnd der Schelde her. Wo es französischen und englischen 
Truppen gelang, die vorderen deutschen Linien zu über 
winden, traten ihnen deutsche Verstärkungen entgegen und 
entrissen den Feinden ihren Gewinn an zahlreichen Stellen 
wieder. An der tiefsten Einbruchstelle standen die Deutschen 
nach Abschluß der Kämpfe höchstens drei Kilometer von 
ihren alten Linien entfernt. 
An der ganzen Aisnefront und zwischen den Argonnen 
und der Maas begannen Franzosen und Amerikaner am 
1. November wieder umfangreiche Kampfhandlungen, um 
mit stärkstem Mannschafts- und Eeräteeinsatz die südliche 
Verankerung der deutschen Kampffront zu lösen. Den 
Franzosen stellten sich an der Aisnefront Württemberger, 
Bayern, preutzische Garden, Hannoveraner, Lothringer, Thü 
ringer und Westfalen entgegen, die das Schlachtfeld be 
haupteten. Fast auf der ganzen Linie wurden die Feinde 
schon vor den vorderen deutschen Stellungen abgeschlagen. 
Örtliche Einbrüche wurden fast regelmäßig durch Eegen- 
stötze ausgeglichen, so datz die Gegner nur ganz unbe 
deutenden Eeländegewinn erzielen konnten. An der Herbei 
führung von Verstärkungen hatten die deutschen Kraft 
fahrertruppen rühmenswerten Anteil. 
Mit mehr Glück als die Franzosen in ihrem Kampfraum 
fochten die Amerikaner zwischen Aire und Maas. Zwischen 
Champigneulle und Aincreville, ferner beiderseits von 
Bayonville gewannen sie Raum und kamen bei dem 
letztgenannten Orte sogar über die deutschen Artillerie 
stellungen hinaus. Von hier aus versuchten sie, die deutschen 
Linien in der Richtung auf Thenorgues und auf Stenay 
aufzurollen, was aber vereitelt wurde. Der Kampf kam 
bei Einbruch der Dunkelheit in der Linie Champigneulle— 
Sivry—östlich von Buzancy—südwestlich von Villers devant 
Dun—nordöstlich von Aincreville zum Stehen. 
In Flandern verlegten die Deutschen an diesem Tage 
südlich von Deinze ihre Stellungen hinter die Schelde,, 
was der Feind erst nach Tagesanbruch bemerkte, als er 
nach starkem Vorbereitungsfeuer seine Angriffskolonnen 
vorschickte. Diese kamen erst am Abend in Fühlung mit 
den deutschen Vortruppen auf dem Westufer der Schelde. 
Schwere Gewaltstötze der Engländer im Raume von 
Valenciennes erwiderten badische Regimenter mit erfolg 
reichen Gegenangriffen, durch die die Lage völlig wieder 
hergestellt wurde. Dennoch räumten die Deutschen, un 
gestört vom Feinde, in der Nacht zum 2. November die 
gleich anderen belgischen und nordfranzösischen Städten 
fsiehe die Bilder Seite 292/293 und 295) durch feindliche 
Beschießung schwer beschädigte Stadt Valenciennes, nach 
dem sie das ganze Scheldetal nördlich davon durch Zer 
störung der Schleusen in einen See verwandelt hatten. — 
Phot. Bild- und Fum-Amt. 
Feuernde deutsche 15-cm-Haubitzenbatterie bei den Abwehrkämpfen im Westen. Vor den Geschützen angreifende Infanterie.
	        
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