Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

244 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
’. **** hf 
Von der großen Abwehr chlachL im V^esten. Abteilung 1 des Gefechtstar:des des Alpenkorps. 
Nach einer Origuralslizze des Kriegsteilnehmers Albert Reich, München. 
begleitenden reitenden Artillerie ganz ungewöhnliche Ver 
luste. Noch weiter südlich zerschellten hartnäckige französische 
Angriffe. Der Einbruch in der Richtung auf Le Cateau be 
gann sich aber im Kampfabschnitt südlich von Montbröhain, 
wo die Deutschen ihre Linien gehalten hatten, durch 
Flankenbedrohung fühlbar zu machen. Deshalb wichen die 
deutschen Streitkräfte bis an den Westrand von Fresnoy 
le Grand aus. 
In der Champagne führten Franzosen und Amerikaner 
zwischen Aisne und westlich vom der Suippes ebenfalls 
heftige Angriffe durch, wobei es ihnen gelang, beiderseits 
von St.Etienne in die deutschen Stellungen einzubrechen. - 
Auch auf dem Ostufer der Maas entbrannten Kämpfe, 
und zwar zwischen Brabant und Ornes. Der Feind drang 
in den Wald von Consenvoye ein, vermochte ihn jedoch 
nicht ganz zu nehmen. 
Der Durchbruch war vereitelt worden. Durch den Ein 
bruch des Feindes in der Richtung auf Le Cateau sahen 
sich die Deutschen aber genötigt, ihre Linien entsprechend 
auszugleichen, wobei sie auch Cambrai den Feinden über- 
dem westlichen Maasufer griff der Feind beiderseits von der 
Straße Charpentry—Romagne ohne Erfolg an, und auf 
dem östlichen Maasufer schlugen zwischen Sivry und dem 
Haumontwolde Brandenburger, Sachsen und Rheinländer 
zusammen mit t. und k. Streitkräften, unter denen sich das 
österreichisch-ungarische Infanterieregiment Nr. 5 unter 
seinem Führer Oberstleutnant Popelka rühmlich hervortat, 
amerikanische Vorstöße zurück. 
Westlich von Douai nahmen die Deutschen ihre Linien, 
weil sie Flankenangriffen ausgesetzt waren, gleichfalls zurück. 
Der Feind konnte nur langsam folgen und stand abends in 
der Linie Alt-Vendin—Varnes—Henin—Liolard uno östlich 
von der Bahn Beaumont—Br obiöres. 
Einen schweren Stoß führten die Engländer am 11. Ok 
tober gegen die deutschen Stellungen auf der schmalen Front 
zwischen der Schelde und St. Vaast in der Richtung auf 
Valenciennes. Kanadische und englische Divisionen, die 
durch völlig frische Truppen verstärkt worden waren, stauben 
in tiefer Staffelung bereit. Teilweise stiegen die Führer 
der Angriffskolonnen zu Pferde, wie das schon früher bei den 
zösische und amerikanische Divisionen zum Sturm vor. 
Südlich von Cambrai wurden die Deutschen zunächst auf die 
Straße Cambrai—Esnes zurückgedrängt. Da griffen deutsche 
Panzerwagen ein (siehe Bild SUte 243), die mit deutscher 
Infanterie den Feind über ein Kilometer weit zurückwarfen. 
Gegen Mittag erstürmte der Feind das Dorf Esnes und die 
nördlich davon gelegene Höhe; beide Punkte eroberten die 
Deutschen zurück, doch ging der Ort später wieder verloren. 
Weiter südlich, in der Linie Serain-Premont, Hauptrichtung 
auf Le Cateau, hatte der Feind seine Streitkräfte zum 
eigentlichen Durchbruch zusammengeballt. Das ganze 
englische Kavalleriekorps war hier bereitgestellt worden. 
Es beteiligte sich auch an den Kämpfen, um die Erfolge, die 
die Angreifer zu beiden Seiten der nach Le Cateau füh 
renden Römerstraße erstritten hatten, zu erweitern. An 
mehreren Punkten gelang dies; dann wurden sie aber vom 
deutschen Artilleriefeuer gefaßt und erlitten samt der sie 
ließen. Die Loslösung vom Gegner vollzog sich nicht ohne 
Schwierigkeiten, aber Bayern und Rheinländer sowie Teile 
der deutschen Jägerdivision, die, von Panzerwagen unter 
stützt, bei Esnes Gegenangriffe ausführten, schufen dafür 
wesentliche Erleichterungen. Mit deutschen Vortruppen 
kämpfend, gelangten die Feinde am Abend des 9. Oktobers 
bis östlich von der Linie Bertry—Vusigny—Bohain. 
Am nächsten Tage setzten die Deutschen die Rückverlegung 
ihrer Linien fort, so daß der Feind am Abend etwa in der 
Linie Raves—St. Vaast—Höhen westlich von Solesmes 
und Le Cateau—westlich von St. Souplet—Vaur-^-Au- 
bigny—Aisonville und auf dem Westufer der Oise zwischen 
Origny und La Före stand. 
Jetzt erfolgte auch eine Zurücknahme der deutschen 
Streitkräfte in der Champagne. Ohne Störung durch den 
Gegner richteten sich diese zwischen St. Etienne und der 
Aisne in weiter rückwärts liegenden Stellungen ein. Auf
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.