Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18.
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front zu erschüttern
und den Damen
weg durch einen
Flankenstotz gegen
die Wendestelle der
deutschen G< samt
front zurückzuer
obern. Dicht süd
lich von der Oise,
wo der Feind we
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schen Linien ver
lassen mutzte, blie
ben seine Sturm-
versuche schon im
deutschen Artille
rie- und Maschi
nengewehrfeuer
liegen. Zu beiden
SritenvonChamps
strebte er mit be
sonderem Nach
druck aus der Ai-
letteniederunghor-
aus und drückte un
ter dem Schwung
des ersten Anpralls
die deutschen Linien auch etwas zurück; die Verteidiger stellten
aber durch einen Gegenangriff die Lage bald wieder her.
Zwischen Ailette und Aisne, wo sich das Gelände zum Einsatz
von Panzerwagen eignete, bereitete der Feind durch kraftvolle
Teilstötze den Hauptangriff vor, der in den Nachmittag-
und Abendstunden seinen Höhepunkt erreichte. Der ent
scheidende Schlag war schon in den frühen Morgenstunden
geplant gewesen, der Jnselberg bei Crecy au Mont sollte in
übermächtigem Ansturm fallen. Allein das Feuer der deut
schen Artillerie wirkte in den Bereitstellungen der Feinde
während der Nacht vor dem Angriff so verheerend, datz sich
der Gewaltstotz wegen derxnotwendigen Neuaufstellungen
um Stunden verzögerte. Als dann nach schlagartigem
Trommelfeuer am Nachmittage die Stotzwellen der Infan
terie vorbrachen, erwies sich bald, datz sie den Deutschen
nicht gewachsen waren. In den Abendstunden faßte der
Feind noch einmal
alle Kräfte zusam
men. Die Wälder
und die Ruinen
von Coucy le Chä-
teau, der Insel-
berg, die Schluch
ten von Crecy au
Mont und der
Paradiesberg wa
ren Ziele des zu
äußerster Wucht
gesteigerten feind
lichen Artillerie
feuers , dem ein
schwerer, durch
viele Tanke unter
stützter Infanterie-
angriff folgte. Doch
die Deutschen wi
chen erst, als es den
Franzosen glückte,
sich aus Juvigny
heraus bei Terny-
Sorny bis an die
Straße nach Soif-
sons vorzukämp
fen. Nicht weit
hinter ihren alten
Stellungen setzten
sich die Deutschen
wieder fest und
vereitelten dort die
Aufrollung ihrer
Linien. In diesen
Kämpfen vernichtete der Vizefeldwebel Haas von der Ma
schinengewehrkompanie des Ersatzregiments Nr. 29 vier feind
liche Panzerwagen, deren Besatzungen er gefangen nahm.
Zur Sprengung des um die Höhenstellungen östlich von
Noyon gelegten Verteidigungsringes ihrer Gegner stießen
die Franzosen bei Bretigny über die Oise vor und setzten
sich auch bei Varesnes gegen die deutschen Linien in Be
wegung. Das Unternehmen blieb ohne Erfolg. Ebenso
mißlangen mittags Sturmversuche zwischen Bcaulieu und
Morlincourt; ihre Erneuerung in den Abendstunden konnte
an dem Ergebnis nichts ändern, sondern trug nur zur Er
höhung der bedeutenden Verluste der Angreifer bei. Heftige
Stöße der Franzosen galten in diesem Abschnitt auch der
von den Deutschen gehaltenen Kanalstellung. Französische
Divisionen, die abends zu beiden Seiten von Nesle an
griffen, brachen im deutschen Feuer zusammen, andere, die
Phot. Bild- und Filin-Amt.
Räumung des im August 1918 von den Deutschen freiwillig aufgegebenen Geländes im Westen:
Rückkehr eines Feldlazaretts.
Phot. Tild- und Film-Amt.
Räumung des im August 1918 von den Deutschen freiwillig aufgegebenen Geländes im Westen: Abfahren der Preßstrohlager.