Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
Vernichtung einer russischen Kavalleriebrigade durch deutsche Jnfani Nach einer Originalzeichnung von E. Zimmer. 
Präsident: Meine Her 
ren! Nach diesen Worten 
des Herrn Reichskanzlers 
bleibt uns nur übrig, noch 
mals zu beteuern, daß das 
deutsche Volk einig ist bis 
auf den letzten Mann, zu 
siegen oder zu sterben auf 
dem Schlachtfelde für die 
deutsche Ehre und für die 
deutsche Einheit. 
Wir trennen uns mit 
dem Rufe: Seine Majestät 
der Deutsche Kaiser, Volk 
und Vaterland, sie leben 
hoch! — hoch! — hoch! 
Die Bedeutung dieser 
Sitzung des Deutschen 
Reichstages, deren Bera 
tungen einschließlich aller 
geschäftlichen Formalitäten 
nur vierundsechzig Minuten 
gedauert hat, liegt in erster 
Linie in der noch nie da 
gewesenen Einigkeit. Es 
gab nicht mehr Sozialdemo 
kraten, Welfen, Polen, Pro 
testler, Dünen, Zentrum, 
Konservative, Nationalli 
berale , Deutschfreisinnige, 
Bauernbund, Deutschnatio 
nale und wie die zahllosen 
Fraktionen und Fraktiön- 
chen sonst noch heißen mö 
gen, es gab nur ein einiges 
deutsches Volk, einig in dem 
Willen, Gut und Blut ein 
zusetzen für das gemeinsame 
Vaterland. Innere Feinde 
gab es nicht mehr. Das mag 
eine schwere Enttäuschung 
für unsere äußeren Gegner 
gewesen sein. 
Wo hat es jemals ein 
Parlament gegeben, das 
ohne jedes Wenn und Aber, 
ohne zu fragen: wozu, wa 
rum? der Regierung fünf 
tausenddreihundert Millio 
nen Mark bewilligt hatte? 
Es ist dies die größte Sum 
me, über welche überhaupt 
jemals ein Parlament zu 
beschließen hatte. Angst und 
Schrecken mag unsere Geg 
ner ergriffen haben, als sie 
erfuhren, daß das angeblich 
so arme Deutschland die 
Milliarden so leicht zur Ver 
fügung hatte. 
Die Reichstagsabgeord 
neten hatten auch ein Weiß 
buch erhalten: „Vorläufige 
Denkschrift und Aktenstücke 
zumKriegsausbruch", dessen 
Inhalt in der Rede des 
Reichskanzlers wiedergege 
ben ist. Das Weißbuch ent 
hält alle hier in Frage kom 
menden Dokumente, auch 
die Ansichtender Regierung, 
soweit sie in Artikeln der 
„Norddeutschen Allgemei 
nen Zeitung" niedergelegt 
waren. Zum Beweise für 
die Absicht Rußlands, mü 
allerlei Vorspiegelungen d' 
deutsche Mobilisierung au. 
zuhalten und damit für d 
eigene Zeit zu gewinne:
	        
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