Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

38 Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
Phot. Nicola Perscheid, Berlin. 
General der Infanterie v. NTolLke, 
Chef des deutschen Generalstabs. 
Phot. Th. Andersen, Hofphotograph, Stuttgart. 
Generaloberst Herzog Albrecht 
von Württemberg. 
Phot. Gebr. Hirsch, Hofphotographen, Karlsruhe. 
Generaloberst 
Großherzog Friedrich II. von Baden. 
Phot. E. Bieber, Hofphotograph, Berlin. 
Generalfeldmarschall 
Kronprinz Rupprecht von Bayern. 
Minensperrung in der Themse. 
(Hierzu die Kunstbeilage.) 
Der Geist der rücksichtsloseil Selbstaufopferung, der der 
deutschen Flotte eigen ist, hat sich durch die Minensperrimg 
in der Themse im glänzendsten Lichte gezeigt. Der kleine 
Bäderdampfer „Königin Luise", der als Minenleger aus 
gerüstet war, erhielt unter dem Befehl des Korvetten 
kapitäns Biermann den gefahrvollen Auftrag, die Themse 
mündung durch Minen zu sperren. Leider wurde der 
Dampfer kurz nach vollzogener Auslegung der Minen von 
dem englischen geschützten Kreuzer „Amphion" gesichtet, 
der die dritte am nördlichen Themseufer in Harwich statio 
nierte Torpedobootszerstörerflottille der sogenannten b-Klasse 
führte. Mehrere Torpedobootszerstörer gaben auf die 
„Königin Luise" Feuer, die, im Heck getroffen, zum Sinken 
gebracht wurde. Währenddessen stieß der „Amphion" auf 
ein zwischen zwei Minen ausgespanntes Kabel. Durch die 
MineneXplosion wurde sein Vorderteil aufgerissen, so daß 
er nach zwanzig Minuten in der Tiefe verschwand. An eine 
Gegenwehr des deutschen Minenschiffs gegen eine aus nicht 
weniger als zwanzig Fahrzeugeil bestehende Übermacht war 
nicht zu denken. So schmerzlich der Untergang der „Königin 
Luise" ist, so wird doch der Verlust aufgewogen durch die 
Vernichtung des englischen Kreuzers und den tiefen Ein 
druck, den der unvergleichliche Mannesmut der deutschen 
Seeleute in England hervorgerufen hat. Von der tapferen 
Besatzung wurden dreißig Matrosen gerettet. 
Die Beschießung von Libau. 
(Hierzu das Bild Seite 36.) 
Auch in der Ostsee hat sich kurz nach der Kriegserklärung 
an Rußland die deutsche Flotte erfolgreich betätigt. Ein 
schwedischer Augenzeuge des Bombardements von Libau 
schildert dieses in anschaulicher Weise: Bereits am Nach 
mittag des 2. August gingen in diesem russischen Hafen 
Gerüchte herum, die deutschen Kriegschiffe seien in so un 
mittelbarer Nähe, daß ihr Angriff erwartet werden könne. > 
Im Hafen versammelten sich törichterweise bald große 
Menschenmassen, um sich „den Krieg" anzusehen. Aul 
Abend um 10 Uhr fiel der erste Schuß. Andere folgten 
in kurzer Zeit. Die Erde erdröhnte unter der heftigen 
Kanonade. Die Granaten fielen massenweise in die Stadt. 
Eine Panik ergriff die Bevölkerung. Überall sah man 
Menschen schreiend und planlos umherlaufen. Viele Gra 
naten richteten eine furchtbare Zerstörung an. Ein Pe 
troleumbehälter wurde von einer Bombe getroffen und 
explodierte. Die Kanonade wurde immer furchtbarer. 
Man hörte wiederholt gewaltiges Dröhnen. Es hieß, daß 
die Russen den Kriegshafen und die öffentlichen Gebäude 
zerstörten. An mehreren Stellen der Stadt brach ein Brand 
aus; niemand dachte daran, zu löschen. Der Schrecken 
hatte jede Willensäußerung gelähmt. Erst gegen Morgen 
hörte die Beschießung auf. Die Stadt sah, namentlich am 
Hafen, schrecklich aus. Alle Kais waren zerstört, die großen 
Warenspeicher waren in rauchende Schutthaufen verwandelt. 
Auf dem Weg zur Grenze. 
Ein paar Augenblicksbilder aus den ersten Mobilmachungstagen 
von einem, der dabei war. 
(Hierzu die Bilder Seite 40 und 41.) 
Die Festung N. wimmelt von Militär, und jeder Zug, 
der ankommt, entläßt Scharen von Einberufenen, die teils 
hier ihre Einkleidung erhalten, teils die nächste Fahr 
gelegenheit abwarten, um möglichst rasch zu ihrem Melde 
ort zu gelangen. Man sieht nur frohe, tatbereite Mienen, 
Entschlossenheit und Siegeszuversicht allüberall. Die öffent 
lichen Gebäude, wie Schulen und sonstige verfügbare Räume, 
desgleichen die Gasthofsäle und ähnliche große Baulichkeiten 
sind der Mobilisierung dienstbar gemacht. Während Wagen 
nach Wagen herbeiknarrt, hochgetürmt mit Bekleidungs 
und anderen Ausrüstungsgegenständen, sieht man in den 
angrenzenden Straßen lange Reihen von Mannschaften 
damit beschäftigt, die Umwandlung vom Zivilisten in den 
Streiter fürs Vaterland zu vollziehen. In der Nähe des 
! Bahnhofs aber harren die schon Marschbereiten der Stunde 
Phot. E. Bieber, Hofphotograph, Berlin. 
Großadmiral Prinz Heinrich 
von Preußen, 
Generalinspekteur der Marine. 
Phot. F. Urbahns, Hofphotograph, Kiel. 
Admiral v. Pohl, 
Chef des Admiralstads der Marine. 
Phot. E. Bieber, Hofphotograph, Berlin. 
Vizeadmiral Friedrich v. Jngenohl, 
der neue Chef der Hochseeflotte. 
Phot. E. Bieber, Hofphotograph, Berlin. 
Großadmiral v. Tirpitz, 
Staatssekretär des Reichsmarineamts.
	        
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