Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15.
englischen Streit
kräften, bestehend
aus indischen Trup
pen und King's
African Rifles (far
bige Schutztruppe),
einerseits und einer
deutschen Abtei
lung anderseits ge
kommen. Über die
— leider mißlun
genen — Versuche
der deutschen Trup
pe, die Brücke der
Ugandabahn bei
Voi zu zerstören,
liegen verschiedene
kurze Privatnach
richten vor. Eine
Patrouille wurde
zersprengt ^Füh
rer geriet bei Bura
in Gefangenschaft.
In den weiteren
Scharmützeln bei
Voi und Tsavo
sollen geringfügige
deutsche Streit-
kräfte gegen numerisch überlegene indische Truppen ge
kämpft haben. Am 10. September drang am Ostufer des
Viktoriasees in der Gegend von Karungu (englische Grenz
station nördlich der deutschen Station Schirati) eine
deutsche Abteilung in annähernder Stärke von 400 Mann,
worunter 60 Europäer, in britisches Gebiet ein und
besetzte am 11. Kisii. Am 12. griff dann eine englische
Kolonne die Deutschen an, die am 13. Kisii räumten und
sich auf Karungu zurückzogen. Einige Tage später kam es
bei Karungu zum Austausch von Schüssen zwischen den
zur Flottille der Ugandabahn gehörenden Dampfern
„Winifred" und „Kavirondo" und dem deutschen Dampfer
„Muanza", nachdem vorher „Winifred" allein sich zunächst
vor der „Muanza" zurückgezogen hatte. Beide englische
Panorama von Daressalam.
Dampfer besetzten
dann wiederum
Karungu, das von
den Deutschen ge
räumt worden war.
In Kamerun,
das im Norden an
die englische Kolo
nie Nigeria grenzt,
rückte von Poka
aus ein englisches
Bataillon unter
Oberstleutnant
Maclear nach Tepe
auf deutschem Ge
biet ein und auf
Earua zu. Die
Engländer mußten
sich nach schweren
Verlusten, bei de
nen der Führer und
sechs andere Offi
ziere - fielen, die
übrigen verwundet
wurden, über die
Grenze zurückzie
hen,- auf deutscher
Seite fielen drei
Oberleutnants und zwei Sergeanten sowie einige farbige
Soldaten. Da das ganze englische Offizierkorps außer
Gefecht gesetzt war, wurden sehr viele Mannschaften
fahnenflüchtig. Eine andere englische Abteilung ging'den
Croßfluß entlang und besetzte Nsanahang, eine dritte
Archibong in der Nähe der deutschen Station Rio bei Rey.
Die gegen Nsanahang vorgegangene, zwei bis drei Kompa
nien starke Abteilung wurde von deutschen Schutztruppen
geschlagen und anscheinend fast ganz aufgerieben; auch auf
deutscher Seite waren Verluste zu verzeichnen.
An der Ost- und Südgrenze fanden Kämpfe mit den
Franzosen statt. Von Fort Lamp aus suchte Oberst Largeau
die Station Kusseri am Logone zu nehmen, wurde aber
unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Die Deutschen
Phot. Dr. Lvhmeyer.
Ansicht von Lome: Blick über die Stadt.