Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

Phot. Dr. Trenkler & Co., Leipzig. 
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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
& Co., Leipzig. 
einzelne bereit, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen 
und Polen zu befreien. 35 Mädchen meldeten sich freiwillig 
zum Patrouillendienst. Sie waren wohl ausgerüstet mit 
Säbel und Revolver, und in der Satteltasche trug jede von 
ihnen ein Bauerngewand verborgen, um sich im Notfall 
durch Verkleidung retten zu können.—In Mniechow erhielten 
die jugendlichen Legionäre die Feuertaufe, und mit außer 
ordentlicher Tapferkeit schlugen sie nicht nur die mächtige 
Überzahl der Russen zurück, sondern erfochten im Vorwärts 
dringen bis Hielte Sieg um Sieg. Dort wurden sie mit 
der Armee Dank! vereinigt,' sie wurden aufgefordert, den Eid 
auf die Fahnen Österreich-Ungarns abzulegen, und freudig 
schwuren sie dem greisen österreichischen Kaiser Treue und 
Gehorsam bis in den Tod. Unter der Führung des Feld- 
marschalleutnants Durski kämpften sie Schulter an Schulter 
mit den braven Truppen in der Schlacht bei Kielte (Kras- 
nik) am 21. August. Viermal wurden sie zurückgeworfen, 
aber immer wieder stürmten sie vor mit einer Todesver 
achtung, die nur der ganz versteht, der weiß, wie sie sich 
Jahr um Jahr ohnmächtig und zähneknirschend unter das 
russische Joch hatten beugen müssen; all ihre Kraft, ihr 
aufgespeicherter Hatz entlud sich jetzt im Rachekampf um 
die Freiheit. 300 Legionäre haben den Sieg bei Kielte mit 
dem Leben bezahlt. Ein großer Teil des eigenen heiß 
geliebten Vaterlandes war hauptsächlich mit Polenblut 
erkauft worden. 
Und wie hier, so war es überall. Wo immer sich Kosaken 
horden zeigen, in Ungarns Ebenen, in den Karpathen, in 
Galizien, überall tauchten diese mutigen Freiheitskämpfer 
auf, mit wilder Wut sich auf ihre Opfer stürzend. Sie 
wollten Rache für die lange Knechtschaft, unter der die 
Polen bisher geseufzt hatten. 
Die Herrlichkeit der Russen nach ihrem ersten Einbruch 
in Ungarn währte nicht lange. Von ihrem Auftreten entwarf 
ein alter Wirtschaftsbeamter das folgende Stimmungsbild: 
Es war am Montag. Man behält solche Tage im Kopf. 
Ich hatte mit meiner Frau und einigen anderen alten 
Leuten im Schloß Wohnung genommen. Es goß in Strömen, 
Gesamtansicht von Lodz.
	        
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