Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

Österreichisch-ungarische Regimenter vor dem Abmarsch nach dem russisch-galizischen Kriegschauplatz. 
und Schrapnelle nicht nur die Richtung, sondern auch Zeit 
und Ort des Krepierens ziemlich genau bestimmen kann. 
So hörten wir, noch eh' die großen Vögel da waren, wohin 
sie flogen. 
Mit hohlem Plumps fuhren die „Ausbläser" und „Blind 
gänger" in den lehmigen Boden. Das Krachen der kre 
pierenden Geschosse gellte in den Ohren. Vor und neben 
unserer kleinen Insel im Feuermeer krachte und platzte 
es. Allein es kam näher. Dem brechenden Krachen folgte 
es wie Hufschlag galoppierender Pferde. Das waren die 
Erdschollen, die die einschlagenden Geschosse auswarfen. 
Wir duckten uns hinter den Wall. Da fuhr die erste 
Granate in die Hecke. Schwarz und drohend stieg die 
Fontäne auf. 
Und Schuß auf Schuß. Ein jähes Reißen in den Ohren, 
ein dumpfer Druck um den Kopf. In der Böschung schlug 
die Granate ein. Polternd fällt ein Lehm- und Erdregen 
auf die Zusammengekauerten. Einen Meldegänger traf 
ein Sprengstück tödlich in den Kopf; dem neben ihm Liegen 
den rann es warm und rot über die Schulter. Widerlich 
zieht der Pulverdampf durch die Grube. 
Einen feindlichen Vorstoß sollte das heftige Feuer vor 
bereiten. Nicht weit kamen die französischen Schützen. Da 
gegen tönt es jetzt hell und klar mit der Abenddämmerung 
aus dem Grund: „Rasch vorwärts gehn! Rasch vorwärts 
gehn! Rasch! Rasch! Rasch!" — das Sturmsignal unserer 
Infanterie. 
Aus Frankreich zurück. 
(Hierzu das Bild Seite 378 unten.) 
Erst nach längeren Verhandlungen hat sich die fran 
zösische Regierung dazu verstanden, den deutschen Mädchen 
und Frauen, sowie den männlichen Deutschen unter 17 
und über 60 Jahre, die gefangen gesetzt worden waren, 
die Heimkehr nach Deutschland zu gestatten. 
Das Reichsamt des Innern hatte sich mit den Schweizer 
Behörden in Verbindung gesetzt, damit geeignete Vor 
kehrungen für den Empfang der Zurückkehrenden in Genf 
und ihre Weiterbeförderung durch die Schweiz getroffen 
wurden. Als deutsche Ubernahmestation war Singen in 
Baden bestimmt worden. Der dortige Stadtvorstand und 
das „Rote Kreuz" hatten in umsichtiger Weise für die Er 
frischung, Versorgung mit Leibwäsche und einstweilige 
Unterbringung der Ankömmlinge gesorgt. Von Singen 
aus erfolgte dann die Ableitung nach den 28 Aufnahme 
stationen der einzelnen Bundesstaaten. 
Die Eingetroffenen, die überwiegend aus Mädchen und 
Dsterreichisch-ungarische Vorposten bei Frampol in Russisch-Polen. 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914.
	        
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