Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
stand ausgebrochen sei, wobei die Serben vertrieben wurden. 
Am selben Tage tarnen hundert neue Flüchtlinge aus Jstip 
in Strumitza an. Sie erzählten schreckliche Dinge. Die Stadt 
Jstip wurde von serbischen Truppen eingeschlossen, die ge 
waltsam Leute fortführten und in die serbische Armee ein 
reihten. Zwischen der Gendarmerie und der Bevölkerung 
kam es zweimal zu Zusammenstößen mit Eewehrfeuer. Hun 
derte von Familien, deren Oberhäupter nach Bulgarien ge 
flüchtet waren, wurden verhaftet. Die Bevölkerung der Stadt 
und des Bezirks war grausamen Untersuchungen ausgesetzt. 
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1r Bemerkenswert ist hier die Auslassung eines Belgrader die englischeFlotte an der Zweifelte Lage gehetzt und durch ihre Zweideutigkeit uns 
Unlversttätsprofessors, der in einem im Belgrader „Trgo- belgischen Äste zum Rück- in unserem unsinnigen Ehrgeiz gegenüber der österrerchlsch- 
vinskl Glasnik" erschienenen Artikel „Wohin steuern wir?" zug. ungarischen Nachbarmonarchie bestärkt hat, ist heute gänz- 
etwa folgendes ausführte: Rach einer »on lich bankrott geworden. Diese Politik ist für uns zum 
„Die nationalen Barrikaden, die unser Land beschützten, G-°-isH°n-l. Verhängnis geworden. Hand aufs Herz. Kann es lemanden 
sind niedergerissen und zertrümmert. Die schuldigen Staats- in unserem Lande geben, der wirklich daran glaubt, datz 
mmniPY- iml«« ----- - Rußland uns die Freiheit bringen will, wenn im russischen 
Reiche selbst die Völker unter der Knute zusammenbrechen 
^ , VII wvv. |u;uivi.ytii wmiUX)-- 
männer unseres Landes fliehen in Angst und Schrecken 
vor dem Urteilsspruch und Strafgericht des serbischen Volkes. 
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Die Dämmerung beginnt — die Stunde der Ernüchterung 
iiaht. Die russische Politik, die Serbien in diese ver- 
Reiche selbst die Völker unter der Knute zusammenbrechen 
und viele Tausende in Sibirien schuldlos verelenden? Wer 
vermag ernstlich zu glauben, datz die Russen in unser Land 
Kultur tragen werden, solange bei ihnen zu Hause der finsterste 
Absolutismus herrscht? 
Heute sieht wohl jeder Serbe ein, datz wir eine Wahn 
sinnstat begangen haben, als wir uns dem alles unter 
jochenden Zarismus in die Arme geworfen. Viele Schicksals 
schläge haben das serbische Volk im Lauf der Zeiten ge 
troffen; wir konnten uns erholen. Aber wird es auch aus 
der furchtbaren Lage, in die wir gegenwärtig geraten sind, 
I noch eine Rettung geben? In der Seele des serbischen 
s Volkes ist jede Hoffnung erstorben."
	        
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