Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Erster Band. (Erster Band)

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gelegenen Zwischenwerkes mit den VerLeidigungsmaßnahmen 
Truppen im Sturm zu nehmen hatten. 
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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914. 
Durchschnitt eines zwischen zwei belgischen Forts 
und den Hindernissen, die die deutschen 
1. Ein Fort von der Seite gesehen. 2. Sturmkolonne mit Wurfbrücken zur Überwindung der Drahthindernisse. 3. Ausgedehntes Drahthindernis. 4. Elek 
trische Mine, aus der der anstürmende Gegner während des Überschreitens mit einem Steinregen überschüttet wird 5. Zweites kleines Drahthindernis. 
6. Jnfanterie-geuerstellung mit Eindeckung und schußsicheren Unterständen. 7. Feldgeschütze in ausgebauter Batterie mit Schutzräumen und Munitionsdepots. 
8. Flankierendes Maschinengewehr in gedeckter Stellung. 9. Feldhaubitzstellung. 10. Stellung der Belagerungsgeschütze. 11. Verbindungsgraben mit Zufuhrgraben. 
sie hinsichtlich ihrer Stärke und Ausrüstung nicht mit den 
französischen Befestigungen vergleichen, und sie würden erst 
recht nicht den Geschossen der großen Mörser zu wider 
stehen imstande sein. 
Diesen großen festländischen Mächten gegenüber nimmt 
in der Befestigungsfrage England eine besondere Stellung 
ein. Hier hat zunächst die Flotte die Sicherung der Landes 
grenzen zu besorgen und darum ist das Verteidigungs 
system — es handelt sich naturgemäß nur um ein solches — 
ganz ihrer Verwendung und ihren Bedürfnissen angepaßt. 
Da das Jnselreich lange nur Frankreich als Gegner fürchtete, 
beschränkte es seine Verteidigungsanlagen auf die Süd- 
küste Irlands und Englands, wo vor allem die großen Kriegs-, 
Häfen in der Bai von Eork und in der Milfordbai, Cork- 
Oueenstown und Pembroke-Milford, in Betracht kommen, 
die den St. Georgskanal sperren; dann an der Kanalküste 
Plymouth, Portsmouth mit der Insel Wight und Dover 
und an der Themsemündung in der Zufahrt zu London 
Sheerneß—Ehalham—Gravesend. Außer Dover sind sie 
alle zugleich große Arsenale und Depotplähe und die 
wichtigsten, wie Chatham, Portsmouth und Plymouth, 
auch Landbefestigungen. Dann, als die Isolierung des 
Staates immer mehr hervortrat, hat man auch die Häfen 
an der Ost- und Westküste Englands und Schottlands be 
festigt und die im Süden, wie Dover und Portland, ver 
stärkt, ebenso auch den Kanal von Bristol, den Firth of 
Forth, die Insel Grain bei Sheerneß und die Befestigungen 
der Kanalinseln, wäh 
rend man an der irischen 
Küste Bearehaven an der 
Bantrybai zu einem 
Marinestützpunkt schuf. 
Trotz all dieser sehr kost 
spieligen und umfang 
reichen Befestigungen be 
ziehungsweise Verstär 
kungen ist und bleibt Eng 
lands Hauptfestung die 
Flotte. 
Von der Ostgrenze 
Galiziens. 
Ein tapferer Infanterist. 
Der Infanterist Ju 
lius Reif des öster- 
reichisch-ungarischenLand- 
wehrinfanterieregiments 
Nr. 31 zeichnete sich im 
Gefecht bei Suchodol auf 
dem nördlichen Krieg 
schauplatz, das am 24° Au 
gust stattfand, dadurch 
aus, daß er die Mann 
schaft der dritten Kom 
panie, der er angehört, 
zunächst durch Worte an 
eiferte, gleich darauf aber 
Durchschnitt eines Panzerforts von Lüttich mit drehbarem Panzergeschütz. 
Ein solches Panzersort galt bisher wegen seiner Beton-und Panzereindecknng wie auch 
infolge der ausgedehnten Drahthindernisse und hohen Böschungen im Vorfeld als un 
einnehmbar. 
durch sein Beispiel, indem er ganz allein im feind 
lichen Feuer vorsprang und wie im Fluge die von den 
Russen eingeschlagenen Distanzpflöcke, die das Einschießen 
des Gegners erleichtern sollten, herausriß. An der Spitze 
seiner nacheilenden Kameraden stürmte er die feindliche 
Stellung, die von der russischen Übermacht mit schweren 
Verlusten an Toten, Verwundeten und Gefangenen ge 
räumt wurde. Reif wurde in der eroberten Stellung sofort 
zilm Korporal ernannt. 
Drei Tage später harrte der neue Korporal mit seinen 
zwölf Mann trotz heftigen Artillerie- und Gewehrfeuers in 
einer gegen das feindliche Feuer vollständig ungedeckten 
Stellung aus, während die übrige Mannschaft derselben 
Kompanie, fünfmal vorgeführt, unter dem Geschoßhagel 
jedesmal zurückflutete. 
Am 28. August, führt der Bericht des Regiments 
kommandos weiter aus, brachte der mit einem Zug 
kommando betraute Korporal seinen Zug, etwa fünfzig 
Mann, taktisch richtig mit unvergleichlichem Mut gegen die 
feindliche Stellung vor und trug auf diese Weise wesentlich 
zur Zurückdrängung des Feindes bei. Im Verlaufe des 
Gefechts bemerkte er an einer Waldblöße einenTrupp Russen, 
der mit Verstärkungen etwa hundert Mann erreichte und sich 
anschickte, unsere vorrückenden Truppen von der Flanke an 
zugreifen. Reif brachte seinen Zug auf etwa siebzig Mann 
und stürmte auf den etwa dreihundert Schritte entfernten 
Gegner los. Er selbst stach den feindlichen Kommandanten 
mit dem Bajonett nieder. 
Als die Russen die Auffor 
derung zur Übergabe mit 
Feuern beantworteten, 
erwiderte die Abteilung 
Reifs in gleicher Weise. 
Die Hälfte des Feindes 
fiel, der Rest entfloh. 
Bald darauf bemerkte 
der Korporal auf einer- 
nahen Anhöhe vier rus 
sische Maschinengewehr 
abteilungen, die unsere 
Truppen beschossen. Reif 
ließ die etwa vierzig 
Mann starke Bedeckung 
durch sieben seiner Leute 
aus der Flanke beschießen 
und stürmte mit den 
übrigen geradeaus die 
Höhe, erbeutete die Ma 
schinengewehre und nahin 
die ganze Bedeckungs 
mannschaft gefangen. 
Er wurde dafür sofort 
zum Feldwebel befördert 
und dürfte sowohl die sil 
berne als auch die gol 
dene Tapferkeitsmedaille, 
die höchsten militäri 
schen Auszeichnungen für 
Mannschaften, erhalten.
	        
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